Indonesiens größte Muslim-Organisation warnt vor Gottesstaat

Für den säkularen Staat

Indonesiens größte islamische Organisation Nahdlatul Ulama ("Wiedererwachen der Gelehrten") hat von der Regierung in Jakarta ein Vorgehen gegen Gruppen gefordert, die einen radikalislamischen Gottesstaat errichten wollen.

Muslime in Indonesien / © epa Made Nagi (dpa)
Muslime in Indonesien / © epa Made Nagi ( dpa )

Nahdlatul Ulama (NU) habe 15 islamische Organisationen ausgemacht, die gegen die indonesische Staatsideologie Pancasila hetzten, sagte NU-Generalsekretär Helmy Faisal Zaini am Mittwoch indonesischen Medien. Diese 15 Organisationen betrieben eine provokative Propaganda zur Unterstützung von "Radikalismus und Terrorismus".

Indonesiens Gründungspräsident Sukarno hatte am 1. Juni 1945 die fünf Prinzipien der Pancasila als Absage an jene Kräfte formuliert, die Indonesien nach seiner Unabhängigkeit von der holländischen Kolonialmacht zu einem islamischen Gottesstaat machen wollten. Laut der Staatsideologie Pancasila ist Indonesien ein säkularer Staat, in dem nach dem Prinzip der "All-Einen Göttlichen Herrschaft" neben dem Islam das Christentum, der Buddhismus, der Konfuzianismus und der Hinduismus die fünf offiziell anerkannten Religionen sind. Die NU versicherte, "so hart wie möglich für den Schutz der Pancasila zu kämpfen". Indonesiens Präsident Joko Widodo erklärte am Mittwoch den 1. Juni zum offiziellen Pancasila-Feiertag.

Mit fast 40 Millionen Mitgliedern ist die NU die größte muslimische Massenorganisation Indonesiens und der Welt. Indonesien ist weltweit das Land mit dem größten muslimischen Bevölkerungsanteil.


Quelle:
KNA