Indonesiens Kirche ruft zur Vermeidung von Plastikmüll auf

Sorge um Umwelt und Schöpfung

​Die katholische Kirche Indonesiens reiht sich ein in die Scher der Kritiker des exzessiven Plastik-Gebrauchs. In einem Video, das in allen Gemeinden gezeigt wurde, ruft Jakartas Erzbischof dazu auf, Plastik seltener zu nutzen.

 (DR)

Über das Video berichtet der asiatische katholische Pressedienst Ucanews. "Wir sehen mit großer Sorge, dass unser Land zum weltweit zweitgrößten Verursacher von Plastikmüll geworden ist", sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz des Inselstaats in dem Film.

Nach Expertenschätzungen landen jährlich 3,2 Millionen des 64 Millionen Tonnen umfassenden indonesischen Plastikmülls im Meer. Mit einem Anteil von elf Prozent am Gesamtplastikmüll ist Jakarta die Müllhauptstadt des Landes. Mit mehr als 30 Millionen Einwohnern ist die Metropolregion Jakarta nach Tokio das zweitgrößte urbane Konglomerat der Welt.

Aufrufe zum Umweltschutz bisher mäßig erfolgreich

Bereits im September 2018 hatte die indonesische Regierung laut Medienberichten die großen muslimischen Organisationen Nahdlatul Ulama (NU) und Muhammadiyah als Partner im Kampf gegen den Plastikmüll gewonnen. Beide Organisationen zählen zusammen rund 80 Millionen Mitglieder.

Der Inselstaat versucht seit langem mit bescheidenem Erfolg, seine Bürger von Plastiktüten zu entwöhnen. Experten schätzen, dass die Indonesier 9,8 Milliarden Plastiktüten pro Jahr benutzen, von denen 95 Prozent in der Natur enden. Indonesien ist laut Umweltorganisationen unter den fünf asiatischen Ländern, die für rund 60 Prozent des Plastikmülls in Ozeanen verantwortlich sind. Nach "Spitzenreiter" China gehören dazu die Philippinen, Thailand und Vietnam.


Quelle:
KNA