Die Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt wird nach Ansicht des Vorstandschefs der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, eine langwierige Aufgabe. "Es wird lange dauern und viel kosten", sagte Weise, der derzeit auch dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) vorsteht, der "Bild am Sonntag". 70 Prozent derer, die gekommen sind, seien zwar erwerbsfähig. Trotzdem werde "ein Großteil von ihnen zunächst in die Grundsicherung fallen, bevor wir sie in Arbeit bringen".
Weise sagte weiter: "Es sind Akademiker gekommen, ihr Anteil ist allerdings gering. Ich schätze, etwa zehn Prozent. Hinzu kommen noch rund 40 Prozent, die zwar keine Berufsausbildung haben, aber praktische Arbeitserfahrung." Weise betonte: "Wir setzen deshalb alles dran, die Menschen möglichst schnell in die Jobcenter zu bringen."
Der Präsident des Ifo-Instituts, Clemens Fuest, sagte der Zeitung: "Es wird kein zweites Wirtschaftswunder durch Flüchtlinge geben." Viele optimistische Prognosen des letzten Jahres seien inzwischen kassiert worden. Die Kosten und Erträge des Flüchtlingszuzugs könne man zwar kaum seriös beziffern. Aber auf Grund mangelhafter Berufsqualifikation und Schulbildung solle man nicht zu viel von den Neuankömmlingen erwarten.
(Quelle: dpa, 28.8.2016)