Der Tod des chinesischen Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo am Donnerstag hat international Trauer ausgelöst. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erklärte: "Ich trauere um Liu Xiaobo, den mutigen Kämpfer für Bürgerrechte und Meinungsfreiheit." Seiner Familie bekundete Merkel ihr tiefes Beileid. Der SPD-Vorsitzende Martin Schulz twitterte: "Mit Liu Xiaobo verlieren wir eine starke Stimme für Freiheit und Demokratie." Er habe allen Repressalien widerstanden. "Ein großes Vorbild!", fügte der ehemalige Präsident des EU-Parlament hinzu.
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Seid Ra'ad al-Hussein, würdigte den 61-jährigen Dissidenten Liu Xiaobo als charakterfesten Vorkämpfer für Menschenrechte in China. Liu sei sein Leben lang friedlich und beständig für Menschenrechte eingetreten und für seine Überzeugungen eingekerkert worden, sagte Seid in Genf. Er rief die chinesische Regierung auf, seiner Witwe Liu Xia Reisefreiheit zu gewähren, auf ihren Wunsch auch ins Ausland. Er hoffe zudem, dass Lius Familie und Freunde ihn nach ihren Wünschen betrauern und ehren dürften.
Die Schriftstellervereinigung PEN würdigte Liu Xiaobos unermüdliches Engagement, seinen Optimismus und sein friedvolles Herz. Trotz seiner harten Haftbedingungen habe er ständig eine Botschaft von Frieden, Hoffnung und Liebe aus dem Gefängnis geschickt. Seine in der Haft verfasste Poesie spreche von der Liebe zu seiner Frau Liu Xia und seiner Hoffnung auf ein China, das frei von Diskriminierung und Menschenrechtsverletzungen ist. Liu war Präsident des unabhängigen chinesischen PEN-Zentrums, dem Autoren im In- und Ausland angehören. (epd/Stand 13.07.2017)