Internationaler Soldatengottesdienst im Kölner Dom - Minister Jung: Gebete Meisners als innere Kraft für Soldaten

Gebete für den Frieden

Mehr als 1.000 Soldaten verschiedener Nationen und Angehörige der Polizei feierten zum 40. Weltfriedenstag im Hohen Dom zu Köln den Internationalen Soldatengottesdienst. Das von Papst Benedikt XVI. zum Weltfriedenstag 2008 gewählte Thema lautet: "Die Menschheitsfamilie – Gemeinschaft des Friedens". Hauptzelebrant des Pontifikalamtes war Joachim Kardinal Meisner. In seiner Predigt betonte der Erzbischof, militärischer Einsatz habe nur da seine Berechtigung, "wo Soldaten sich mit ihrem Wissen und ihrer Kraft in den Dienst der einen, weltumspannenden Menschheitsfamilie stellen, um Unheil und Unrecht von ihr fernzuhalten." Verteidigungsminister Jung betont dem domradio gegenüber die Bedeutung der Veranstaltung.

 (DR)

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat Terrorismus und Kriege in aller Welt verurteilt. Bei einem internationalen Soldatengottesdienst am Donnerstag im Kölner Dom betonte er, dass alle Menschen Teil derselben Gemeinschaft seien. Jeder sei "Mitglied der Menschheitsfamilie" und Bürger einer "universalen Gesellschaft", sagte der Erzbischof in Anlehnung an die Friedensenzyklika "Pacem in terris" von Papst Johannes XXIII. aus dem Jahr 1963. An dem traditionellen Gottesdienst zum Weltfriedenstag nahmen rund 1.000 deutsche und ausländische Soldaten sowie Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) teil.

Meisner forderte Politiker und Soldaten zur Friedenssicherung auf. Er würdigte in diesem Zusammenhang die Auslandseinsätze der Bundeswehr. "Möge Gott Sie darin bestärken und mit seinem Segen begleiten", so der Kardinal. Militärische Einsätze hätten nur dort eine Berechtigung, "wo Soldaten sich mit ihrem Wissen, ihrer Kraft und ihrem Einsatz in den Dienst der einen, weltumspannenden Menschheitsfamilie stellen". Ihre dringlichste Aufgabe sei es, Unheil und Unrecht von allen Menschen fernzuhalten.

Während der Messe demonstrierte eine kleine Gruppe von Friedensaktivisten vor dem Dom gegen Wehrpflicht und die Auslandseinsätze der Bundeswehr. Der Weltfriedenstag der katholischen Kirche findet 2008 zum 40. Mal statt. Papst Benedikt XVI. hat ihn unter das Motto "Die Menschheitsfamilie - Gemeinschaft des Friedens" gestellt. Im Anschluss an den Gottesdienst fand ein Empfang des Leitenden Militärdekans Mainz und Köln-Wahn, Monsignore Rainer Schnettker, statt. Für die Soldaten der deutschen, belgischen, amerikanischen und kanadischen Streitkräfte, die im Gebiet des Erzbistums Köln stationiert sind, war vor dem Dom ein Begegnungsforum vorgesehen.