Dies teilte die Fokolar-Bewegung am Dienstag in München mit. Die Ökumene-Konferenz findet demnach auf Einladung der Fokolare und des katholischen Augsburger Bischofs Bertram Meier statt.
Die geistliche Gemeinschaft der Fokolare wurde 1943 von der italienischen Lehrerin Chiara Lubich (1920-2008) gegründet. Sie ist innerhalb der katholischen Kirche entstanden und ökumenisch sowie interreligiös ausgerichtet. Der Name rührt von einem Wort für Herdfeuer. Weltweit haben die Fokolare heute nach eigenen Angaben etwa zwei Millionen Zugehörige beziehungsweise 120.000 Mitglieder, davon 35.000 beziehungsweise 3.500 in Deutschland.
Geistliche Impulse und liturgische Feiern
Auf dem Programm des Bischofstreffens stehen laut Mitteilung etwa geistliche Impulse aus der Spiritualität der Fokolar-Bewegung und liturgische Feiern in unterschiedlichen christlichen Traditionen. Erwartet wird unter anderen die Fokolar-Präsidentin Margaret Karram. Zudem ist eine Videobotschaft des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, angekündigt.
Brendan Leahy, katholischer Bischof aus dem irischen Limerick, sagte: "Wir wollen Raum für Begegnung und Freundschaft schaffen. Es geht um eine Standortbestimmung der Ökumene heute, aber auch darum, unser Leben zu teilen, miteinander Zeugen der Freude und der Kraft des Glaubens zu sein, der unser Leben trägt und uns als Brüder und Schwestern verbindet."
25 Jahre nach der Rechtfertigungslehre
Das Bischofstreffen findet 25 Jahre nach der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre statt. Dieses vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen und dem Lutherischen Weltbund erarbeitete Dokument wurde 1999 in Augsburg unterzeichnet.
Es räumte eine zentrale theologische Streitfrage weitestgehend aus dem Weg, die zur Spaltung zwischen reformatorischer und katholischer Kirche beitrug. Die Erklärung stellte einen Konsens in Grundfragen der Rechtfertigungslehre fest: Lutheraner und Katholiken sind sich demnach einig, dass der Mensch allein auf die rettende Gnade Gottes angewiesen ist. Die Frage der Rechtfertigung, also der Erlösung des Menschen, ist das Zentrum reformatorischer Theologie.