Zum diesjährigen Jugendtreffen der ökumenischen Bruderschaft Taizé werden für Ende des Jahres mehrere zehntausend Jugendliche in Prag erwartet. Anreisen sollen unter anderem über 2.600 junge Ukrainer sowie mehrere hundert Jugendliche aus Russland.
Angesichts des Konflikts in der Ukraine setze das Treffen am Jahresende ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung, teilte die Bruderschaft in Taizé mit.
In der tschechischen Hauptstadt sind vom 29. Dezember bis zum 2. Januar Begegnungen und Diskussionsrunden zu sozialen und gesellschaftlichen Fragen geplant. Dreimal am Tag kommen die Jugendlichen zu Gebeten zusammen.
Abends ist jeweils ein großes Gebetstreffen in den Messehallen vorgesehen. Darüber hinaus steht eine Begegnung in der Prager Synagoge auf dem Programm.
Frère Roger wollte die Christen versöhnen
Die ökumenische Taizé-Bruderschaft wurde in den 1940er Jahren von dem Schweizer Theologen Roger Schutz gegründet. Der damals 25-jährige Pfarrerssohn wollte in der Zeit des Zweiten Weltkriegs "die Zerrissenheit unter den Christen und die Konflikte in der Menschheit" überwinden helfen. Dazu zog er sich am 20. August 1940 in das kleine Dorf Taizé bei Cluny in Südburgund in Frankreich zurück.
Heute leben in der "Communauté de Taizé" mehr als 100 Brüder aus rund 25 Ländern. Viele arbeiten zudem in den Armenvierteln der Welt.
Ihren Lebensunterhalt bestreiten sie mit Einkünften aus ihrer Arbeit.
20.000 Teilnehmer im vergangenen Jahr
Sie haben sich zur Ehelosigkeit sowie zu einem Leben in materieller Gütergemeinschaft verpflichtet. Bekanntgeworden ist Taizé durch einprägsame, meditative Lieder, die unter Christen in aller Welt verbreitet sind.
Seit 1978 organisieren die Brüder der Kommunität von Taizé die Jugendtreffen, die stets rund um den Jahreswechsel stattfinden. Im vergangenen Jahr kamen mehr als 20.000 Teilnehmer in Straßburg zusammen. Zuvor waren unter anderem Rom, Berlin, Rotterdam, Posen und Brüssel gastgebende Städte.