Interreligiöse Initiativen kritisieren Kürzungen im Berliner Haushalt

"Friedliches Miteinander"

Im Kulturetat des Landes Berlin drohen deutliche Einschnitte. Das ruft seit Wochen die Kulturszene der Hauptstadt mit auf den Plan, die lautstark protestiert. Darin stimmen nun auch einige Vertreter des interreligiösen Dialoges ein.

Auf dem Sockel einer Stele sind die Symbole der Weltreligionen angebracht(v.l.n.r.): Davidstern, Mondsichel mit Stern, Kreuz, das Rad der Lehre und das indische Wort Om. / © Harald Oppitz (KNA)
Auf dem Sockel einer Stele sind die Symbole der Weltreligionen angebracht(v.l.n.r.): Davidstern, Mondsichel mit Stern, Kreuz, das Rad der Lehre und das indische Wort Om. / © Harald Oppitz ( KNA )

Initiativen und Projekte des interreligiösen Dialogs warnen vor Kürzungen im Kulturhaushalt des Landes Berlin für ihren Bereich. "Interreligiöse Begegnung im Dialog trägt wesentlich zum friedlichen Miteinander in der multikulturellen und multireligiösen Stadtgesellschaft bei und erreicht inzwischen Milieus, die anders nicht erreichbar wären", erklären sie in einem gemeinsamen Appell. Der Dialog biete wichtige Lernfelder für Jugend, Bildung und Medien. Die Vernetzung zwischen den Religionsgemeinschaften sei insbesondere in Konfliktsituationen unverzichtbar.

Der Appell wird unter anderem vom Berliner Forum der Religionen, der Deutschen Islam Akademie, dem Drei-Religionen-Kita-Haus, der Stiftung House of One, der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und dem Trägerverein der Berliner Langen Nacht der Religionen unterstützt.

Für den künftigen Kulturhaushalt des Landes Berlin hat die schwarz-rote Koalition Kürzungen um zehn Prozent angekündigt. Dagegen wendet sich seit Wochen die Kulturszene der Hauptstadt. Auch Projekte des interreligiösen Dialogs werden aus dem Kulturetat gefördert.

Berliner interreligiöses "House of One"

Im Zentrum Berlins entsteht ein bundesweit einmaliges Bet- und Lehrhaus von Juden, Christen und Muslimen unter dem Titel "House of One" ("Haus des Einen"). Der Name bezieht sich auf den Glauben der beteiligten Religionen an einen Gott. Träger des Projektes sind die evangelische Kirchengemeinde Sankt Petri-Sankt Marien, die Jüdische Gemeinde zu Berlin mit der Rabbiner-Ausbildungsstätte Abraham-Geiger-Kolleg sowie der muslimische Verein Forum Dialog.

Model des House of One in Berlin / © Paul Zinken (dpa)
Model des House of One in Berlin / © Paul Zinken ( dpa )
Quelle:
KNA