Das teilte das Bistum Münster am Dienstag mit. Immer noch sei die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Kirche ein Lernprozess, sagte der Münsteraner Bischof Felix Genn bei der Verabschiedung. Frings habe den Balanceakt zwischen Empathie und der für sachgemäße Lösungen nötigen Distanz geschafft.
Angstfreie Atmosphäre schaffen
Die wertschätzenden Rückmeldungen, die er von einigen Betroffenen zum Abschied erhalten habe, bedeuteten ihm sehr viel, sagte Frings. Für die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle, aber auch generell für die Kirche der Zukunft, brauche man positiv kritische Köpfe, unterstrich er. Frings würdigte auch die gute Zusammenarbeit mit der Bistumsleitung.
Abschließend appellierte er an alle kirchlichen Verantwortungsträger, "eine angstfreie Atmosphäre zu schaffen, damit die Menschen, die Hilfe, Zuwendung und Gemeinschaft brauchen, im Mittelpunkt stehen und nicht der Schutz der Institution oder der Verwaltung."
Koordinierung und Unterstützung
Der Jurist Frings hatte 2019 die damals neu geschaffene Stelle des Interventionsbeauftragten übernommen. Zuvor war er lange Zeit Justiziar des Caritasverbands für die Diözese Münster gewesen. Seit Januar haben Eva-Maria Kapteina und Stephan Baumers als gleichberechtigte Interventionsbeauftragte die Nachfolge angetreten. Die Verabschiedung fand am Montag in Münster statt.
Die Interventionsstelle des Bistums Münster geht Hinweisen auf Missbrauch durch ehrenamtliche oder berufliche Mitarbeiter in der katholischen Kirche nach. Aufgaben der Interventionsbeauftragten sind die Koordinierung notwendiger Maßnahmen, die mögliche Hinzuziehung externer Fachleute und die Kontaktaufnahme zur Staatsanwaltschaft und anderen zuständigen Behörden. Zudem leisten sie Unterstützung bei kirchenrechtlichen Voruntersuchungen und sollen dafür sorgen, dass etwa Pfarreien, in denen es Fälle sexuellen Missbrauchs gab, Beratung und Hilfe erhalten, wie es hieß.