Israels Präsident besucht attackiertes Kloster in Haifa

"In keiner Form hinnehmbar"

Nach mehreren Angriffen auf das Gelände hat Israels Präsident Isaac Herzog am Mittwoch das Kloster Stella Maris in Haifa besucht. Begleitet wurde er von mehreren Führern christlicher Konfessionen und Gemeinschaften im Heiligen Land.

Kloster Stella Maris in Haifa / © Nir Hoffmann (shutterstock)
Kloster Stella Maris in Haifa / © Nir Hoffmann ( shutterstock )

Auch der Generalinspekteur der israelischen Polizei, Yaakov Shabtai, war dabei, wie das Präsidentenbüro in Jerusalem mitteilte. Herzog sagte demnach, er komme im Namen des gesamten Staates und des Volkes Israel, um "unser Engagement für den umfassenden Schutz der Religions- und Religionsfreiheit im Staat Israel zu bekräftigen".

Kritik an Angriffen gegen Christen

Herzog erinnerte an mehrere "schwerwiegende" Angriffe gegenüber den christlichen Konfessionen im Heiligen Land während der vergangenen Monate. Sie seien "unsere Brüder und Schwestern, christliche Bürger, die sich an ihren Gebetsstätten, auf ihren Friedhöfen, auf der Straße angegriffen fühlen". Das sei extrem und in keiner Form hinnehmbar.

Der Präsident drängte auf ein besseres Verständnis der Geschichte der Religionsgemeinschaften im Heiligen Land und sagte, Israel fühle sich der besonderen und einzigartigen Geschichte der christlichen Konfessionen im Heiligen Land verpflichtet; einer Geschichte, die Menschen auf der ganzen Welt inspiriert habe.

Der Abt von Stella Maris, Pater Jean Joseph Bergara, dankte dem Präsidenten, der Polizei und seinen christlichen Mitgliedern für den Besuch. Es gelte zusammenarbeiten, um in Frieden und Harmonie im Land zusammenzuleben.

Die christliche Delegation wurde angeführt vom griechisch-orthodoxen Patriarchen von Jerusalem, Theophilos III., sowie vom Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa.

Das Karmelitenkloster Stella Maris (lateinisch Stern des Meeres) aus dem 19. Jahrhundert befindet sich am Hang des Karmelgebirges in Haifa. Der Name ist eine Anrufung Marias, der Mutter Jesu Christi.

Offene und verdeckte Ermittlungen

Bereits am Vortag hatte sich die Jerusalemer Polizei mit Vertretern der christlichen Kirchen über engere Kontakte und eine stärkere Abstimmung miteinander verständigt.

Der Kommandeur des Bezirks Jerusalem, Doron Turgeman, erklärte nach einem gemeinsamen Beratungstreffen, er habe seine Einheiten angewiesen, offen wie verdeckt gegen jeden zu ermitteln, der Hassverbrechen, Vandalismus und Gewalt jeglicher Art gegen religiöse Institutionen und Einzelpersonen in der Altstadt von Jerusalem begehe.

Christen im Heiligen Land

Die Christen sind im Heiligen Land eine kleine Minderheit. Genaue Zahlen sind schwer zu benennen, auch angesichts des Wegzugs vieler Christen in den vergangenen Jahren. In Israel sind es rund zwei Prozent von rund 8,7 Millionen Bürgern; viele von ihnen sind Araber.

Ordensschwestern in Jerusalem / © Andrea Krogmann (KNA)
Ordensschwestern in Jerusalem / © Andrea Krogmann ( KNA )
Quelle:
KNA