An dem Besuch nahmen neben deutschen Botschaftsvertretern auch die Spitzenrepräsentanten der katholischen Kirche im Heiligen Land teil, so Patriarch Fouad Twal aus Jerusalem, der für die heiligen Stätten zuständige Franziskanerkustos Pierbattista Pizzaballa und Vatikanbotschafter Erzbischof Giuseppe Lazzarotto.
In dem Kloster mit der Brotvermehrungskirche am See Genezareth war Mitte Juni ein Feuer gelegt worden. Ein Trakt des erst 2012 eingeweihten Gebäudes brannte aus. Dem Kloster angegliedert ist eine Begegnungsstätte für israelische und arabische Jugendliche. Gegen drei Tatverdächtige aus Siedlerkreisen besteht Anklage.
Rivlin: Religionsfreiheit für alle
Rivlin bekräftigte in seiner Ansprache den Schutz der Religionsfreiheit für alle Glaubensgemeinschaften und hob die Rolle der Christen im Land hervor. Über dieses Thema wolle er auch mit Papst Franziskus bei einem Besuch im Vatikan im September sprechen. Abt Gregory Collins nannte den Besuch Rivlins sowie dessen persönlichen Anruf am Tag des Anschlags ermutigende Zeichen für eine Fortsetzung der Versöhnungsarbeit. Zugleich verwies er auf wiederholte Übergriffe auf benediktinische Stätten in Tabgha und in Jerusalem in den vergangenen vier Jahren. Collins forderte einen besseren Polizeischutz. Zudem müsse Bildung darauf hinwirken, religiöse Gewalt und Hass zu verhindern.
Der Repräsentant des Deutschen Vereins vom Heiligen Land (DVHL), Bernd Mussinghoff, sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), Tabgha sei nicht nur als Heilige Stätte, sondern auch als Ort der Begegnung und des interreligiösen Dialogs bedeutsam. Das Kloster und die Begegnungsstätte Beit Noah seien für Angehörige aller Religionen wie auch für nichtreligiösen Menschen offen und stünden damit exemplarisch für das Engagement des DVHL.