Damit sei Italien bereits eines der Hauptpilgerziele weltweit, könne aber noch wachsen, sagte Dorina Bianchi, Untersekretärin im italienischen Kulturministerium, am Donnerstag. So sei geplant, auch in Italien eine Struktur ähnlich dem spanischen Jakobsweg aufzubauen, der Santiago da Compostela jährlich 280.000 Pilger bringe, sagte Bianchi auf einer Fachmesse für religiösen Tourismus in Rom.
Den globalen Markt für religiösen Tourismus bezifferte Bianchi mit 300 bis 330 Millionen Reisenden und einem Umsatz von mehr als 18 Milliarden US-Dollar jährlich (16 Milliarden Euro). Dabei sei eine Diversifizierung des Angebots und eine stärkere ganzjährige Nachfrage zu beobachten. Der Sektor befinde sich im Wachstum.
Reiz der Geschichtsträchtigkeit
Die Vertreterin des Ministeriums verwies auf 1.500 Wallfahrtsstätten in Italien, 30.000 Kirchen, 700 Diözesanmuseen und unzählige Klöster und Konvente. Weiteres Potenzial liege in der Geschichtsträchtigkeit und landschaftlichen Reizen. Das Beispiel der Region Emilia Romagna zeige, wie sich ein überwiegender Bade- und Kongresstourismus um Wander- und Pilgerangebote erweitern und eine saisonale Konzentration ausweiten lasse. Bianchi sprach von einer "best practice", die im Rahmen eines Strategieplans für den italienischen Fremdenverkehr als Modell für andere Regionen dienen könne.