Italienischer Sportverband lockert Strafen für Gotteslästerung

Es darf wieder religiös geflucht werden

Der christliche Sportverband CSI Torino zeigt Barmherzigkeit gegenüber lästernden Fußballern: Die erst im Oktober erlassene Regel, Flüche religiösen Inhalts mit einem Platzverweis zu ahnden, wurde wieder fallengelassen.

Fußballfeld / © Ralf Hirschberger (dpa)
Fußballfeld / © Ralf Hirschberger ( dpa )

Wer im Zorn den Namen Gottes oder der Jungfrau Maria verunehrt, muss nur noch eine symbolische "Blaue Karte" und acht Minuten auf der Strafbank gewärtigen, wie Turiner Lokalmedien (Donnerstag) meldeten.

Ein Leitungsverantwortlicher des Verbandes, Gianco Ferreri, kommentierte den Rückzieher damit, Fluchen sei zwar nicht schön, "aber hin und wieder rutscht einem was raus, vielleicht nach einem Tritt. Schließlich spielen wir Fußball." Auch er selbst habe schon mal für einen Fluch mit Gottesbezug die Rote Karte gesehen. "Da baten ausgerechnet die Gegner um Milde", sagte Ferreri der Zeitung "Quotidiano Piemontese".

Eigentlich sieht selbst das Reglement des Fußball-Dachverbands FIGC für Italiens Profiliga im Fall einer "blasphemischen Äußerung" ein Signal des Linienrichters, Spielunterbrechung und Ausschluss des Spielers vor. Die Vorschrift wurde laut italienischen Medien bislang jedoch äußerst selten angewandt. - Der Sportverband "Centro Sportivo Italiano" (CSI) vertritt satzungsgemäß christliche Ziele, ist aber keine kirchliche Organisation.


Quelle:
KNA