Italiens Bischöfe für veränderte Vaterunser-Bitte

Gute Übersetzung – schlechte Übersetzung

Neue Wortwahl für Italiens Katholiken. Ab Herbst soll das Vaterunser in den Messen in etwas veränderter Form gebetet werden. Auslöser ist die Diskussion um die Textstelle "und führe uns nicht in Versuchung".

Die betenden Hände von Albrecht Dürer  / © Jörg Loeffke (KNA)
Die betenden Hände von Albrecht Dürer / © Jörg Loeffke ( KNA )

In der neuen Form soll es "und verlasse mich nicht angesichts der Versuchung" heißen. Das erklärte der Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz, Nunzio Galantino, zum Abschluss einer Versammlung der Bischöfe des Landes am Donnerstag in Rom.

Er betonte, dies geschehe nicht aufgrund des Fernsehinterviews mit Papst Franziskus Anfang Dezember. Darin hatte der Papst gesagt, "und führe uns nicht in Versuchung" sei keine gute Übersetzung. Galantino sagte, vielmehr hätten die italienischen Bischöfe diese Übersetzung bereits für ihre Bibelübersetzung des Jahres 2008 beschlossen. Und diese solle nun in die dritte Ausgabe des Römischen Messbuchs für Italien einfließen.

Versammlung der italienischen Bischöfe

Diese neue Übersetzung des Messbuches vom Lateinischen ins Italienische soll bei einer außerordentlichen Versammlung der italienischen Bischöfe im November verabschiedet werden. Damit solle dann auch die neue Formulierung in der viel diskutierten Vaterunser-Bitte sowohl für Gottesdienste wie für das persönliche Gebet gelten, heißt es in der Abschlusserklärung des Ständigen Rates der Bischöfe. Das Gremium hatte von Montag bis Mittwoch in Rom getagt.

Am Donnerstag hatten sich auch die deutschen katholischen Bischöfe in dieser Frage zu Wort gemeldet und sich gegen eine Änderung der deutschen Übersetzung ausgesprochen. Sie sind der Auffassung, "dass die vorhandene Übersetzung - nicht zuletzt mit Sicht auf die konfessions- und länderübergreifende Einheitlichkeit - beibehalten werden soll". Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte zuvor ebenfalls bekundet, dass sie keinen Änderungsbedarf sieht.


Quelle:
KNA
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