Italiens Bischöfe stoßen Arbeit für Missbrauchsbericht an

Ein erster Aufschlag

Italiens Bischöfe haben den Stein für die Ausarbeitung eines ersten landesweiten Missbrauchsberichts angestoßen. Ziel ist nicht nur eine statistische Erhebung. Ein erster Bericht nur soll die Jahre 2020/21 in den Blick nehmen.

Treffen von Mitgliedern der Organisation Ending Clergy Abuse (ECA), die sich für Opfer von kirchlichem Missbrauch einsetzt, in Rom / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Treffen von Mitgliedern der Organisation Ending Clergy Abuse (ECA), die sich für Opfer von kirchlichem Missbrauch einsetzt, in Rom / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

Es soll eine qualitative Beschreibung der diözesanen Dienste und Beschwerdestellen sowie deren Wirksamkeit in der Prävention aufgezeigt werden, teilte die Bischofskonferenz (Donnerstag) in Rom mit.

Daten werden anonym ausgewertet

An der Untersuchung beteiligen sich demnach 16 Koordinatoren für die regionalen Dienste, 226 Referenten für die diözesanen Dienste und 96 Verantwortliche für die Beschwerdestellen. Am Ende würden die gesammelten und anonym erhobenen Daten von Forschern der Katholischen Universität des Heiligen Herzens in Piacenza ausgewertet.

Kardinal Matteo Zuppi / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Matteo Zuppi / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Der neue Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi, hatte Ende Mai angekündigt, erste landesweite Untersuchungen zu sexuellem Missbrauch anzustoßen. Die Reaktionen auf diese lang geforderte Erhebung fielen verhalten aus. Betroffenenverbände äußerten sich enttäuscht und kritisieren vor allem den zeitlich begrenzten Umfang sowie eine fehlende Unabhängigkeit.

Erster Bericht für die Jahre 2020/21

So soll ein erster Bericht nur die Jahre 2020/21 in den Blick nehmen. Eine zweite, spätere Untersuchung soll in Zusammenarbeit mit der vatikanischen Glaubenskongregation mutmaßliche und erwiesene Fälle sexuellen Missbrauchs durch Kleriker zusammentragen und analysieren.

Dieser Abgleich wird laut Zuppi die Jahre 2000 bis 2021 umfassen. Dafür würden die fast 230 Diözesen Italiens auch ihre Archive öffnen, versprach er.

 

Quelle:
KNA