Italiens Bischöfe verurteilen Angriff auf Botschafter im Kongo

 (DR)

Italiens Bischöfe zeigen sich bestürzt über den tödlichen Angriff auf den italienischen Botschafter im Kongo. Botschafter Luca Attanasio (43) war am Montag bei einem bewaffneten Angriff auf einen Konvoi des Welternährungsprogramms WFP im Kongo getötet worden. Laut Medienberichten erlagen auch der Fahrer und der Leibwächter ihren Schussverletzungen. Den Angaben zufolge war der Konvoi unterwegs zu einem Schulspeisungsprojekt im Osten des Landes.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres und Italiens Regierung verurteilten die Attacke scharf. Kongos Regierung müsse die Täter zur Rechenschaft ziehen. Die katholische Kirche im Kongo beklagt seit langem die ausufernde Gewalt im Land. Zuletzt hatte Bischof Melchisedec Sikuli Paluku von Butembo-Beni an die internationale Gemeinschaft appelliert, "den Schrei des Leidens" zu hören. Allein 2020 seien etwa 1.000 Menschen getötet worden. "Das geht seit zehn Jahren so. Massaker folgt auf Massaker", so der Kirchenmann.

Seit Jahren wird das ressourcenreiche Grenzgebiet zwischen der Demokratischen Republik Kongo und dem Nachbarland Uganda von ursprünglich aus Uganda stammenden Rebellen der Miliz ADF heimgesucht. Die ADF werde, so der Bischof, von Jamil Mukulu angeführt, einem zum Islam übergetretenen ehemaligen Christen; sie bestehe unter anderem aus Dschihadisten der Bewegung "Tablighi Jamaat", einer islamischen Missionsbewegung. Kongolesischem Militär und der UN-Friedensmission Monusco gelinge es seit Jahren nicht, die Region zu befrieden. (kna/23.02.2021)