Er richtet sich gegen Paars Homosexualität und seine Stellungnahmen zu Klimawandel und Migration. "Fundamentale Fehldarstellungen Ihrerseits werden wir künftig konsequent verfolgen", heißt es in dem Schreiben, das der Ehemann des Propstes, Christoph Paar, am Dienstagnachmittag auf Facebook und Instagram veröffentlichte. Und: "Denken Sie immer daran, wir wissen wo Sie wohnen und kennen ihren Partner." Der Absender bezeichnet sich als "Sturmfront Schleswig-Holstein - Patriotischer Untergrund der AfD und Bauernschaft".
Paar hatte sich in öffentlichen Äußerungen immer wieder zu Demokratie und Vielfalt bekannt. In seiner früheren Kirchengemeinde in Sülfeld hatte er sich aktiv gegen Neonazis engagiert, die dort für Unruhe gesorgt hatten.
"Angst haben wir keine"
In einer Stellungnahme auf Instagram entgegnete der Geistliche: "Mein Mann und ich sind achtsam. Angst haben wir keine." Der Brief sei der Polizei und dem Verfassungsschutz gemeldet.
Auch die zuständige Nordkirche mit Sitz in Schwerin kündigte an, Anzeige in dem Fall zu erstatten. "Die Nordkirche steht fest an der Seite unseres Propstes Steffen Paar und seines Ehemannes", erklärte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Die Kirche sei auch weiterhin zutiefst solidarisch mit allen, die sich mutig und friedlich gegen Hass und Hetze einsetzten.
AfD distanziert sich
Laut Paar hat sich der Bundesgeschäftsführer der AfD, Hans-Holger Malcomeß, in einer Mail an ihn von dem Brief distanziert. Name und Logo seien ohne Zustimmung der AfD verwendet worden. Mit der genannten Vereinigung und den Ausführungen des Briefes habe man nichts zu tun.