ADVENT 2024
Das zweite volle Jahr seit unserer Ankunft in Angermund und das erste seit unserem offiziellen Gründungsgottesdienst am
7. Oktober 2023 geht seinem Ende entgegen. Wir haben in diesem Jahr einen weiten Weg zurückgelegt, sind daran in vielfältiger Weise gewachsen und bilden jetzt eine neunköpfige Hausgemeinschaft: Sr. Emmanuela, Sr. Josephine, Sr. Benedikta, Sr. Rafael, Sr. Clara, Sr. Tabita, Lilian, Jan und Stella.
Unser Förderverein
An Christi Himmelfahrt, dem 9. Mai, fand nach der Eucharistiefeier in unserem Kloster die Gründungssitzung des „Förderverein Katharinenkloster Benediktinerinnen Angermund e.V.“ statt. Herr Siegfried Hoymann hatte schon im Jahr zuvor die Initiative dazu ergriffen und Herrn Albert Weißenfels, der nun der erste Vorsitzende des Vereins ist, als Mitstreiter gewonnen. Beiden Initiatoren gilt unser herzlicher Dank für ihr großartiges Engagement! Sie ruhten nicht, bis sie ihr Ziel erreicht hatten: Zwölf Männer und Frauen kamen, um den Verein offiziell zu gründen.
Danach begann ein weiterer monatelanger Weg mit viel Arbeit, ehe am Fest „Mariä Himmelfahrt“ verkündet werden konnte, dass alle formellen Voraussetzungen erfüllt sind und die Anerkennung als gemeinnütziger Verein nun vorliegt – sozusagen „von Himmelfahrt zu Himmelfahrt“. Damit konnte eine Beitrittserklärung erstellt werden und die Anmeldung beginnen. Es war bereits eine stattliche Gruppe von Menschen, die sich zu zwei ersten Treffen in unserem Kloster einfanden.
Wir sind dankbar für diese Unterstützung und beeindruckt von der starken Motivation und der vielfältigen Expertise, die in dieser Gruppe von Menschen zusammenkommt. Ein besonderer Dank gilt Herrn Andreas Reichel, der die Funktion des Geschäftsführers und Schatzmeisters übernommen hat und dabei sein ganzes Knowhow als Gründer einer eigenen Beratungsfirma einbringt.
Highlights
In diesem Jahr fiel das Fest der hl. Agnes (21. Januar), der Patronin der Pfarrkirche in Angermund, auf einen Sonntag. Wir feierten deshalb die hl. Messe samt Reliquien- Prozession zusammen mit der Gemeinde, zelebriert von unserem leitenden Pfarrer Oliver Dregger. Los ging es mit dem Wortgottesdienst in unserer Klosterkirche, dann kam die Prozession zur Pfarrkirche, wo die Eucharistiefeier stattfand.
Die Gottesdienstgemeinschaft von rund 200 Menschen zeigte uns, dass beide Kirchen etwa gleich groß und beide damit gut gefüllt sind. Die musikalische Gestaltung übernahm der Kirchenchor St. Agnes unter Leitung von Dr. Manuel Krönung. Anschließend waren alle zum Frühschoppen ins Pfarrheim eingeladen. Es war eine schöne, festliche Erfahrung für uns, die im neuen Jahr wiederholt werden soll.
Im Pfarrheim wurden wir aufgefordert, uns die neuen Stühle dort anzuschauen. Regelmäßigen Gottesdienstbesuchern in unserer Klosterkirche war nämlich aufgefallen, dass bei großen Veranstaltungen Stühle fehlen: Sie schenkten uns 50 neue Stühle. Dafür ein herzliches Dankeschön! Danke ebenso für die zahlreichen anderen Möbel, für Geschirr und andere Gebrauchsgegenstände, die im Laufe des Jahres meist aus Haushaltsauflösungen an uns weitergegeben wurden.
Am 2. Februar, dem Tag des geweihten Lebens, waren zu unserer Freude Schwestern und Brüder verschiedener Düsseldorfer Ordensgemeinschaften bei uns zu Gast für einen Nachmittag der Begegnung bei Kaffee und Kuchen und zur Eucharistiefeier mit Lichterprozession.
In der ersten Fastenwoche hielten wir auch in diesem Jahr wieder unsere Konventexerzitien. Diesmal hatten wir unseren „Bruder Jan“ um seine Begleitung gebeten. Höchst kreativ führte er uns in seinen Impulsen nach der Mittagshore und den Einführungen bzw. Homilien in der täglichen Eucharistiefeier durch die Heilsgeschichte …
Am 2. März feierten unsere Schwestern in Kloster Kreitz bei Neuss mit mindestens 100 Gästen ihr 125jähriges Jubiläum.
Mit Freude nahmen wir alle die Einladung an und schlossen unser Kloster für diesen Tag. Mit Sr. Josephines viel gerühmten Suppen und Sr. Emmanuelas Käsebrötchen haben wir uns gerne am „Catering“ beteiligt. Wir freuen uns über die herzliche schwesterliche Nachbarschaft und danken für Stoffe, Habits und Arbeitskleider, die uns die Kreitzer Schwestern aus ihrem reichen Fundus überlassen haben.
Natürlich war die Feier der Kar- und Ostertage der liturgische Höhepunkt des Jahres, der am Ostermontag mit der Aufnahme einer jungen Frau in die katholische Kirche endete. Gleich danach begann Sr. Tabita ihren Kurs "Befähigung für Ehrenamtliche in der Hospizarbeit", den sie im Oktober erfolgreich abschloss.
An Pfingsten feierten wir Jans 70. Geburtstag. Die Kirche war gesteckt voll. Jan, der jederzeit zum Helfen bereit ist, hat ungezählte Kontakte. Er wird weit über das Erzbistum Köln hinaus für Taufen, Trauungen, Beerdigungen gefragt. Wallfahrten, nicht nur im Rahmen seiner Aufgabe bei der Deutschen Bischofskonferenz, und sein Engagement als Präses mehrere Vereine kommen hinzu. Alle Anwesenden brachten ihren Dank und ihre guten Wünsche durch einen sehr besonderen Geburtstagssegen für Jan zum Ausdruck (siehe Cover). Anschließend wurde beim Grillen und mit vielen mitgebrachten Köstlichkeiten bis in den Abend hinein gefeiert, zum Schluss auch mit „Zigeunermusik“ des Markus- Reinhardt-Ensembles aus Köln.
Kurz darauf, am 16. Juni vertrat uns Sr. Emmanuela in der mit mehreren hundert Menschen gefüllten Basilika in Kaiserswerth beim Silbernen Priesterjubiläum von Pastor Oliver Dregger.
Sr. Clara hielt von März bis Oktober gut besuchte Kräuterkurse in Angermund und Köln, produzierte eine Unmenge von Natur-Produkten: all handmade, einschließlich der handgeschriebenen Etiketten, u.a. für den Dalheimer Klostermarkt. Zugleich ist Sr. Clara beständig um ihre eigene Fortbildung bemüht und nimmt an Online-Seminaren teil.
Nach zwei Monaten Entdeckungs- und Pilgerreise in verschiedenen Klöstern im Norden Europas kam am 26. Juli Lilian zu uns zurück, diesmal in der Absicht zu bleiben und Schritt für Schritt in das monastische Leben hineinzuwachsen.
Wie schon im ersten Jahr feierten wir das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel als Vorabendmesse am
14. August, weil Jan am 15. August immer Dienst bei der Wallfahrt der Sinti und Roma im Kölner Dom hat. Mindestens 100 Menschen folgten unserer Einladung zu dem feierlichen Gottesdienst mit Kräuterweihe und anschließendem Grillabend, eine neue Tradition, die wir weiter pflegen wollen.
Am Samstag, den 7. September legte Herr Bernd Raasch als unser erster Oblate in der Mittagsmesse seine Oblation ab. Anschließend stießen wir im Foyer mit ihm und den Gästen darauf an. Eine zweite Oblatin befindet sich im Probejahr und wird noch vor dem Jahresende ihre Oblation ablegen, eine weitere möchte im Advent ihr Probejahr beginnen.
Zusammenarbeit mit dem KAAD
Zutiefst bereichernd und prägend war für uns in diesem Jahr die Erfahrung von Begegnung und geteiltem Leben mit insgesamt elf Stipendiatinnen und Stipendiaten des KAAD (Katholischer Akademischer Ausländer-Dienst), die während ihres Sprachkurses bei uns wohnten.
Die offizielle Einweihungsfeier unseres gemeinsamen Projektes fand am 4. Juni statt. Pater Dr. Hans Langendörfer SJ, der Präsident des KAAD, und Jan, standen dem ergreifenden, mehrsprachigem Gottesdienst vor, zu dem auch das Team des KAAD mit der Geschäftsführerin Dr. Nora Kalbarczyk aus Bonn gekommen war.
Anschließend segnete P. Langendörfer die Räume und wir haben bei strahlendem Sonnenschein auf der Terrasse gefeiert. Die Studierenden haben sich mit eigens beschrifteten Köstlichkeiten aus ihren Heimatländern eingebracht. Das Buffet war schnell leergeräumt.
Sie sind uns alle ans Herz gewachsen: Lovely (Philippinen) die bereits von Januar bis April bei uns war; Bagus (Indonesien), der Anfang April kam; William (Indonesien) und Arra (Philippinen), Lloyd (Simbabwe) und Judy (Kenia), Youliana (Ägypten), Yara (Syrien) und Iyad (Palästina/Gaza); Paulina (Argentinen) und Tania (Kolumbien), die im Mai anreisten. Schnell sind sie zu einer offenen, geschwisterlichen Gemeinschaft zusammengewachsen und ließen uns teilhaben an dieser Erfahrung weltweiter Gemeinschaft. An mehreren gemeinsamen Abenden lernten wir ihre Heimatländer näher kennen oder haben auch einfach miteinander gegessen und gefeiert.
Sr. Josephine hat sich als „Herbergsmutter“ rührend um alles gekümmert, unterstützt von Sr. Rafael und Lilian, beim Putzen und Einkaufen… Schweren Herzens haben wir wieder Abschied genommen und sind uns sicher, die Verbundenheit wird bleiben. Paulina und Tania haben über diese Zeit bei uns einen Bericht geschrieben: https://www.kaad.de/aktuelles/meldung/eine-freundliche-tuer-nach-deutschland
Klösterlicher Alltag
Nach mehr als zwei Jahren in Angermund ist unser Alltag jetzt weitgehend durchorganisiert. Es hat anfangs viel Zeit und Energie gekostet, uns neu zu orientieren und die Abläufe zu gestalten, angefangen mit der Tagesordnung. Die Räume mussten in ihrer Funktion „definiert“ und neu eingerichtet, der Ort und die Umgebung kennengelernt, Geschäfte, Handwerker, Ärzte gefunden werden… Bei der Verwaltung des Klosters gab es ebenfalls viel zu organisieren, angefangen mit der Anmeldung vor Ort, Verträgen für Energie und Wasser, Abfallentsorgung, Telefon und Internet, Versicherungen usw. bis hin zur alltäglichen Führung von Kasse und Konto. Im ersten Winter 2022/23 war dies angesichts der hohen Energiepreise, von Inflation und Lieferkettenproblemen ein echtes Abenteuer. Inzwischen steht die Logistik unserer Verwaltung.
Aus den entstandenen neuen Routinen sind bereits erste Traditionen, ein neuer eigener Stil des Katharinenklosters geworden. Wir haben so manches verändert, was in unserem Gründungskloster in Köln selbstverständlich war. So singen wir in Chorgebet und Messe fast alles Deutsch und haben das „Klopfen“ als Signal zum Anfangen abgeschafft. Der alltägliche Segen ist nicht mehr das Privileg der Oberin; denn alle Getauften können segnen. Ob am Ende der Rekreation oder als Weihwassersegen nach der Komplet, wir wechseln uns dabei ab. Sr. Rafael hat als erfahrene Zeremoniarin die großen Liturgien gut im Blick, die längst ihre ganz eigene Angermunder Prägung erfahren haben.
Viele Aufgaben und Rollen haben wir, meist zunächst spontan, nach Notwendigkeit und Neigung verteilt. Sr. Tabita steht treu als „Empfangskomitee“ für die Gottesdienst- besucher in der Haustüre; denn noch haben wir keinen direkten Eingang von außen zu unserer Klosterkirche. Viele Besucher freuen sich über diese persönliche Begrüßung.
In der Sakristei, inklusive der Terminabsprachen mit den Zelebranten, und bei der Wäsche ist Sr. Rafael unermüdlich, ebenfalls beim Einkaufen, das sie meist zusammen mit Jan erledigt, der sich auch um die Getränke kümmert. Sr. Rafael und Sr. Emmanuela teilen sich derzeit die Verwaltung: Sr. Rafael macht das Online-Banking und Sr. Emmanuela den ganzen „Papierkram“ und die Monatsabrechnung.
Der Garten war und ist ein Problemfeld, vor allem in diesem regenreichen Jahr. Jan mühte sich im Kampf gegen den Rasen mit dem Rasentraktor ab und Sr. Josephine mit dem kleinen Rasenmäher bzw. gegen die wuchernden Sträucher und das Unkraut. Sr. Clara arbeitet hauptsächlich an einer Permakultur, die schon erste Früchte hervorbringt, und auch Sr. Tabita packt immer mal wieder mit an.
Kochen tun wir reihum, ganz so wie der hl. Benedikt sich das in seiner Regel für den Küchendienst als Dienst an der Gemeinschaft vorstellt. Da wir sehr verschiedene Geschmäcker und Talente haben, führt dies zu einer abwechslungsreichen, leckeren Küche, die auch Jan mit seinem besonderen Talent für Salate und Suppen bereichert.
Auch Putzen tun bei uns grundsätzlich alle. Der Löwenanteil entfällt aber auf Sr. Josephine, Lilian, Sr. Rafael und, vor allem in Kreuzgang und Foyer, auf Sr. Tabita. Wir kommen derzeit ganz ohne Angestellte aus und wollen dabei auch gerne bleiben. Einfachheit im Lebensstil und Unmittelbarkeit in der Begegnung sind uns wichtig.
Gar nicht alltäglich sind Sr. Benediktas Ikonen und andere Kunstwerke: Im Laufe des Jahres sind zwei Marienikonen und eine Figur fertig geworden. Außerdem hat sie die große Osterkerze für die Kirche gearbeitet und etliche kleine Kerzen auf Wunsch oder als Geschenk verziert.
Gemeinsame Entscheidungsfindung ist uns wichtig. In unserer kleinen Gemeinschaft funktioniert so etwas noch gut
„um den Küchentisch herum“ – oder besser gesagt – um den Refektoriums-Tisch nach den Mahlzeiten oder um den Konvents-Tisch in der Rekreation. Unser „Ortskapitel“ ist auch längst etabliert und nimmt sich vor allem der großen, grundlegenden Themen an.
Erholung suchten und fanden wir in zwei gemeinsamen Ferienzeiten, einer längeren in der Osterzeit und einer kürzeren im November.
Durch diesen längst in allen Aspekten „normal“ laufenden Klosterbetrieb geht es mit der Sanierung weiterer Räume etwas langsamer voran als im ersten Jahr, besonders wenn dies hauptsächlich in Eigenarbeit geschieht. Sr. Josephine und Lilian sind ein eingespieltes Anstreich-Team; Jan hilft bei der Technik mit.
Sanierungen
Dennoch wurde auch in diesem Jahr viel saniert – bei einer übernommenen, 60 Jahre alten Immobilie eine normale Notwendigkeit. Die im November 2023 begonnene Erneuerung der Heizung, im ersten Schritt durch einen neuen Brennwertkessel, hat unseren Energieverbrauch bereits deutlich gesenkt, obwohl wir inzwischen sehr viel mehr Räume heizen als im ersten Winter. Seit März ist auch die Klosterkirche heizbar, ein Riesengewinn. Dem vorausgegangen war die Erneuerung der Fenster der Klosterkirche durch unseren Schreiner, Herrn Michael Fenger. Die armseligen Reste der alten Fenster ließen Wind und Regen durch.
Da für diese Arbeiten ein Gerüst gebraucht wurde, kam gleichzeitig unser Dachdecker Daniel Klein mit einem Team zu uns. Sie nutzten spontan die Wartezeit, um Schäden an unserem Dach auszubessern, die sich als umfangreicher erwiesen als erwartet. Für uns war zwar längst unübersehbar, dass es an etlichen Stellen in den Kreuzgang regnete, an einer Stelle bis zu 50 Liter bei jedem Starkregen. Dass auch eine ganze Kirchenwand durchnässt war und es auf dem schwer zugänglichen Dachboden an vielen Stellen hereinregnete, hatten wir noch nicht in vollem Umfang wahrgenommen. Dankbar konnten wir in den folgenden Monaten das Abtrocknen mitverfolgen und uns bei dem vielen Regen dieses Sommers über ein dichtes Dach freuen.
Für die Studierenden wurde eine weitere Dusche im Obergeschoss in einer Abstellkammer eingebaut. Außerdem mussten zwei Wasserrohrbrüche, die über alle drei Etagen gingen, durch neue Rohre und teils recht umfangreiche Sanierungsarbeiten behoben werden. Das Pfortenzimmer kann nun endlich saniert und in Betrieb genommen werden.
Leider wurde auch Sr. Claras Praxisraum in Mitleidenschaft gezogen. Die Wand dort muss nun erstmal abtrocknen. Dafür wurde aber der Boden für die zukünftige Kräuterei im ehemaligen Bewegungsbad fertig.
Unser Kloster wird, wie es bei allen Klöstern ganz normal ist, eine Baustelle bleiben, aber die aktuell wichtigsten Voraussetzungen zur Nutzung des Gebäudes sind nun geschaffen. Wir danken allen unseren Handwerker dafür.
Ein wichtiges nächstes Ziel ist nun Barrierefreiheit, die wir in einem ersten Schritt durch die Verbindung der beiden zentralen Etagen durch einen rollstuhlfähigen Homelift erreichen wollen. Später soll dann der Seiteneingang, den bereits die Stipendiaten nutzen, von der Rahmer Straße her direkt zur Kirche in ähnlicher Weise barrierefrei gemacht werden, auch für unsere Gottesdienstbesucher.
Begegnungen
Die große Nähe zu den Menschen ist für uns eine immer wieder neu faszinierende Erfahrung. Ob beim Einkaufen, über den Gartenzaun, mit unseren Gästen und vor allem bei der Feier der Eucharistie und der anschließenden Begegnung: Wir erleben dies als Geschenk!
Ein herzlicher Dank an unsere Zelebranten darf hier nicht fehlen, natürlich ganz besonders an unseren „Bruder Jan“, aber auch an alle, die ihn immer wieder vertreten: Br. Rafael Dermund OFM, Pfr. Wolfgang Hanck, Pfr. Josef Nüttgens, Pfr. Ulrich Remmler, Pfr. Reiner Spiegel, Pfr. Peter Stelten, Pfr. Franz Wehrhahn und andere, die bei besonderen Anlässen mit uns gefeiert haben. Wir wissen, dass es ein großes Privileg ist, täglich die Eucharistie feiern zu dürfen, und sind dankbar dafür.
Gruppen kamen zu Kennenlernbesuchen oder inhaltlichen Tagen mit unterschiedlichen Themen, u.a. das Leitungsteam der INFAG (Interfranziskanische Arbeitsgemeinschaft), das zusammen mit uns Weiberfastnacht feierte, die Jugendgruppe der koptischen Gemeinde Düsseldorf, das Team der Flughafenseelsorge Düsseldorf, der Chor aus Wittlaer, diverse Teams, die sich von Sr. Emmanuela haben coachen lassen, etliche KFD- oder KLB-Gruppen, deren Präses Jan ist. Es ging außerdem um Kalligrafie, Theaterspielen oder auch regelmäßige Bridge- Nachmittage…
Den Reigen einiger musikalisch besonders gestalteter Gottesdienste und Konzerte in unserer Klosterkirche eröffnete unmittelbar vor Beginn des Advents am 26. November 2023 der Angermunder Kulturkreis e.V. mit einer Gruppe der Don Kosaken. Wir waren nicht nur von der Qualität der Darbietung begeistert, sondern auch von der reibungslosen Zusammenarbeit mit dem Kulturverein.
Unsere Gottesdienste wurden – neben den bereits genannten Chören – musikalisch bereichert vom Ensemble Zwischentöne aus Meckenheim und der Frauenschola Cantica aus Ratingen, geleitet von Kantor Ansgar Wallenhorst. Frau Iris Valentin erfreute uns bei ihren Aufenthalten im Kloster gleich mehrfach mit ihrem großartigen Klarinettenspiel.
Beim Gründungskonzert des Vereins „Angermunder Musikleben e.V.“ am 6. September wackelten beim Applaus die Wände des Klosters: Kinder der Friedrich-Spee- Grundschule Angermund, der Chor der koreanischen Gemeinde Düsseldorf und eine ganze Reihe Solisten beeindruckten in der vollen Klosterkirche mit einem vielseitigen Programm unter der Leitung von Han Gyul Song.
Vorträge hielten wir möglichst im eigenen Kloster oder Online. Sr. Emmanuela machte zwei Ausnahmen: Bei den Fastengesprächen in der Herz-Jesu-Kirche in Wuppertal sprach sie am 13. März über „Die Macht der Sprache“ und hielt bei der Vollversammlung des Katholikenrates Düsseldorf im Maxhaus am 8. April einen Impuls zum Thema „Die Quelle offenhalten. Inspirationen aus dem Kloster“.
Unterschiedlichste Einzelgäste kamen zu stillen Tagen und Exerzitien oder auch einfach zur Erholung, etliche bereits zum wiederholten Male. Sr. Josephine, Sr. Clara und Sr. Emmanuela standen für Gespräche und Beratung zur Verfügung. Am 7. Juli führten uns Elena und Marie das gelungene Ergebnis ihres Filmprojektes über unser Kloster im Rahmen ihres Studiums an der Kunsthochschule für Medien in Köln vor.
Eine besondere Freude ist uns immer der Besuch von benediktinischen Brüdern und Schwestern. Einige kommen, weil sie Familie in der Nähe haben und hier aufgewachsen sind, andere zur Erholung. Angermund mit seiner historischen und genauso grünen wie urbanen Umgebung und guten Verkehrsanbindung ist ein schöner und vielseitiger Ort.
Grenzerfahrungen und Abschiede
Es war ein weiteres Jahr voller weltweiter Krisen und mit zahlreichen Kriegen und Katastrophen. Not und Elend so vieler Menschen waren Tag für Tag in unseren Gebeten präsent. Eine hautnahe Grenzerfahrung war für uns der Unfall von Sr. Benedikta Ende September wenige Tage nach ihren 86. Geburtstag: Sie bog falsch ab und stürzte mit dem Rollstuhl rückwärts 17 Stufen hinunter. Es erscheint uns immer noch wie ein Wunder, dass sie mit zwei dicken Beulen und ungezählten blauen Flecken davongekommen ist…
Einige Male mussten wir in diesem Jahr von uns nahestehenden Menschen Abschied nehmen: Am Pfingstmontag verstarb in unserem Gründungskloster in Köln Sr. Pia im Alter von 88 Jahren. Kurz zuvor hatte Maria- Theresia Gräfin von Spee ihr Leben mit 93 Jahren zurück in Gottes Hände gelegt. Wir hielten für sie eine Andacht in der Heltorfer Schlosskapelle, und Sr. Emmanuela und Sr. Josephine nahmen am 11. Mai an der Beerdigung bei strahlendem Frühlingswetter teil. Von Herrn Wiemers, der bei uns im November 2023 noch seinen 97. Geburtstag gefeiert hatte, nahmen wir am 24. August Abschied.
Am 17. Oktober 2023 war der Angermunder Schreiner und Bestatter Ferdinand Sonnen im Alter von 74 Jahren im Urlaub plötzlich heimgegangen. Fast auf den Tag genau ein Jahr später starb genauso plötzlich seine Witwe Elke Sonnen. Das Auferstehungsamt fand zusammen mit dem Jahrgedächtnis am 8. November 2024 in unserer Klosterkirche statt.
Mit dem 1. Advent beginnt ein neues Kirchenjahr. Wir wünschen Ihnen und Euch allen eine hoffnungsfrohe Zeit der Erwartung im Advent, ein von Gottes Licht und Nähe erfülltes Weihnachtsfest und SEINEN Schutz und Segen für das Neue Jahr 2025!
Die Hausgemeinschaft des Katharinenklosters