Mehrere Bundesminister haben zum Jahrestag des tödlichen Attentats auf den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke zu einem entschiedenen Vorgehen gegen Rechtsextremismus aufgerufen. "Rechtsextremismus und Rassismus töten", schrieb Bundesaußenminister Heiko Maas am Dienstag auf Twitter mit Hinweis auf die Ermordung von Lübcke und den Anschlag von Hanau vor rund 100 Tagen. Hass töte nicht nur in den USA, sondern auch hierzulande. "Stellen wir uns ihm gemeinsam entgegen", forderte der SPD-Politiker.
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) sagte den Sendern NDR Info und Bayern 2, die größte Gefahr in Deutschland gehe von rechts aus. Dafür gebe es mittlerweile ein neues Bewusstsein. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) erklärte am Dienstag, die Ermordung Lübckes erfülle ihn auch ein Jahr nach der Tat mit Trauer und Abscheu. "Auch die Erinnerung daran treibt mich an, jeden Tag das Menschenmögliche zu tun, um den Rechtsextremismus und den Rechtsterrorismus in Deutschland mit Nachdruck zu bekämpfen."
CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak schrieb auf Twitter mit Verweis auf Lüb Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch twitterte, Gerechtigkeit könne es nur mit vollständiger Aufklärung geben.
Wegen der Corona-Beschränkungen gab es am Dienstag in Kassel nur ein stilles Gedenken, aber keine öffentliche Gedenkveranstaltung. Der CDU-Politiker Lübcke war in der Nacht zum 2. Juni 2019 auf der Terrasse seines Wohnhauses im Kreis Kassel mit einem Kopfschuss getötet worden. Der mutmaßliche Täter Stephan E. und sein mutmaßlicher Unterstützer Markus H. sollen sich ab dem 16. Juni vor dem Oberlandesgericht Frankfurt verantworten. (dpa / 02.06.2020)