Jan Nienkerke ist neuer Generalvikar im Bistum Aachen.
Bischof Helmut Dieser führte den 52-Jährigen im Rahmen eines Gottesdienstes am Freitag in sein neues Amt ein. Nienkerke sagte, er trete sein Amt in herausfordernden Zeiten an. Er wolle den Strukturprozess des Bistums "Heute bei dir" konsequent weiterführen.
Ziel dieses Prozesses ist es, zunächst 44 pastorale Räume zu schaffen, in denen die bisherigen Kirchengemeinden zusammengefasst werden. Das endgültige Ziel, die acht Regionen des Bistums zu nur noch acht Pfarreien zusammenzufassen, bleibe bestehen, so Nienkerke.
Dieser hebt Führungsstil Nienkerkes hervor
Bischof Dieser hob in seiner Predigt den Führungsstil Nienkerkes hervor, "in dem die Talente der Menschen geschätzt werden und Viele Mut und Lust bekommen, ein Teil des Ganzen zu sein mit ihren je eigenen Fähigkeiten".
Das bestätigte Nienkerke mit der Ankündigung, auf Kritiker zuzugehen und mit ihnen gemeinsam Kompromisse auszuloten. Für Widerstände bei anstehenden Reformen habe er Verständnis. "Wir können nur gemeinsam etwas erreichen."
Der neue Generalvikar war bisher in der Pfarrseelsorge tätig und blickt nach eigenen Worten auf 25 Jahre pastoraler Praxis. Somit kenne er auch die Bedürfnisse in den Gemeinden vor Ort. Seit 2011 ist Nienkerke zudem Richter am Aachener Kirchengericht. Dass er sich im Kirchenrecht auskenne, helfe dabei, nicht nur im Blick zu haben, was nicht gehe, sondern auch die Möglichkeiten zu sehen, die das Kirchenrecht biete.
Neues Leitungsgremium
Dass zukünftig im Bistum Aachen der Generalvikar nicht mehr alleine die Leitung der Verwaltung innehaben, sondern es einen sogenannten bischöflichen Rat geben soll, habe ihm die Entscheidung erleichtert, das Amt zu übernehmen.
Es sei der Versuch, Leitungsverantwortung zu teilen. Mit dem Vertrauen des Bischofs und der Mitarbeiter im Generalvikariat "traue ich mir zu, diese schwierige Aufgabe anzutreten".
Nienkerke übernimmt das Amt von Thorsten Aymanns, der sieben Monate und damit übergangsweise an der Spitze der Bistumsverwaltung stand. Er hatte wiederum von Andreas Frick übernommen, der den Posten Anfang 2023 nach neun Jahren abgegeben hatte.
Im Interview mit der Aachener Kirchenzeitung warb Aymanns für ein gutes Maß an Fehlerfreundlichkeit. Diese brauche es, damit kreative Ideen entstünden. Dank des Engagements vieler haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeiter, sei der Strukturprozess gut vorangekommen. "Aber es liegt auch noch eine enorme Wegstrecke vor uns."