Integratives Chorprojekt in Köln

"Jeder soll sich willkommen fühlen"

Wie kann Integration gelingen? Ein Kölner Projekt macht es vor: Bei "ZusammenSingen" vereinen sich von Menschen verschiedener Nationen, um gemeinsam Musik zu machen. Ein Besuch.

Autor/in:
Miriam Oltmanns
Der Chor "ZusammenSingen" / © Oltmanns (DR)
Der Chor "ZusammenSingen" / © Oltmanns ( DR )

Ein Chor für alle KölnerInnen, bei dem sich jeder wohl fühlen soll, ungeachtet des religiösen oder kulturellen Hintergrundes. Das war Idee und Wunsch von Yinka Kehinde angesichts der vielen Flüchtlinge, die in der Domstadt eine neue Heimat gefunden haben. Denn auch wenn die deutsche Sprache noch schwerfällt, Musik verbindet über Sprachgrenzen hinweg. Kurzerhand gründete Kehinde das Projekt "ZusammenSingen". Und das mit Erfolg. 

Träger des Projektes ist der Verein Interaktion e.V. Er hat es sich zum Ziel gemacht, die Toleranz für Interkulturelle Initiativen und bürgerschaftliches Engagement zu stärken. Dabei gibt es neben dem Chorprojekt weitere regelmäßige Veranstaltungen, bei denen der interkulturelle Austausch im Vordergrund steht; zum Beispiel ein gemeinsamer Kochabend mit Rezepten aus verschiedenen Ländern. 

Musik als Brücke zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft

Auch der junge Syrer Aladdin ist Teil des Chores. Er ist seit einem guten Jahr in Deutschland. Er fühlt sich durch das Chorprojekt besser in Deutschland integriert: "Der Chor hat mir sehr geholfen. Besonders, dass sich hier viele Leute aus verschiedenen Ländern treffen. So kann ich viel Neues über ihre Kultur lernen."  

Ehab Zaarour ist Projektkoordinator und vor allem für teilnehmende geflüchtete Männer aus Syrien und Afghanistan zuständig. Er übersetzt die Liedtexte aus dem Englischen oder Deutschen ins Arabische. Manchmal dolmetscht er für die Chormitglieder untereinander. Bei "ZusammenSingen" werden verschiedensprachige Lieder gesungen. Beim Musizieren allerdings muss niemand übersetzen. Denn die Musik baut Brücken innerhalb des Chores, auch dadurch verständigen sich die Mitglieder, ohne jeweils die gleiche Sprache zu sprechen. 

Erster Auftritt im Juli

Die Chormitglieder kommen aus vielen verschiedenen Ländern, unter anderem aus Deutschland, Syrien und Afghanistan, Finnland und Polen. Doch das wichtigste: Alle sind Kölnerinnen und Kölner. Auch die unterschiedlichen Religionen und Weltanschauungen der Chormitglieder sind von Bedeutung, sagt Yinka Kehinde: "Weil uns ganz wichtig ist, dass wirklich jeder sich in dem Chor willkommen fühlt. Das ist das, was den Chor ausmacht."

Eine Sache verbindet alle Chormitglieder zur Zeit in jedem Fall: Sie fiebern ihrem ersten gemeinsamen Auftritt entgegen. Am Sonntag, 02. Juli, stehen sie zusammen im Kölner Stadtgarten auf der Bühne.


Quelle:
DR