Die evangelisch-lutherische Erlöserkirche in der Jerusalemer Altstadt ist am Montag geschlossen geblieben. Damit schließe man sich der Griechisch-Orthodoxen und der Armenischen Kirche sowie den Franziskanern an, die die Grabeskirche aus Protest seit Sonntag geschlossen halten, heißt es in einem Facebookbeitrag der Gemeinde von Montagmittag.
Die Grabeskirche war am Sonntagmittag bis auf weiteres geschlossen worden. Damit protestieren die griechisch-orthodoxe und die armenische Kirche zusammen mit der Franziskanerkustodie als die drei Besitzer der Heiligen Stätte gegen jüngste israelische Schritte, die von den Kirchen als Verletzung überlieferter Rechte und Privilegien kritisiert werden. In einer gemeinsamen Erklärung wandten sich die Oberhäupter der drei Kirchen gegen eine "systematische und offensive Kampagne" Israels gegen die Kirchen und die Christen.
Konkret geht es um Steuerforderungen der Stadt Jerusalem für kirchlichen Besitz. Dies widerspreche der historischen Stellung der Kirchen in Jerusalem. Die Maßnahmen der Stadt, zu denen laut Berichten unter anderem Kontensperrungen zählen, "brechen bestehende Abkommen und internationale Verpflichtungen, die die Rechte und Privilegien der Kirchen garantieren", so die Kirchenführer in ihrer Stellungnahme. Außerdem wenden sie sich darin gegen einen Gesetzentwurf, der dem Staat die Enteignung von an Privatinvestoren verkauftem Kirchenland ermöglichen soll. (kna/Stand 26.02.2018)