Jerusalemer Patriarch: Osterfreude trotz Blutbad in Gaza

Hoffnung trotz Leid

Der Lateinisch Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, hat Gewalt und Blutvergießen im Heiligen Land beklagt. Der Schmerz der Menschen sei aber doch geborgen in Christus, der in seinem Herzen und in seinem Leib selber Leid erfahren habe, sagte Twal am Sonntagmorgen in der Jerusalemer Grabeskirche. Deshalb trauten sich die Christen, über Ostern, Freude und den Sieg über den Tod zu sprechen trotz der ständigen Opfer von Kriegen und Naturkatastrophen, trotz immer neuer Bilder der Gewalt und während "in Gaza das Heilige Land grausam in Blut gebadet wurde".

 (DR)

Christus habe die menschliche Identität geteilt in Qualen und bis zum bitteren Ende, bis zum Tod, den er durchschritten habe, so der Patriarch. Das bedeute aber auch, dass er im Scheitern und im Leid anzutreffen sei und dem Menschen noch im eigenen Tod begegne. Auch heute könne man Christus im Menschen begegnen. Das könne bei den Armen genauso geschehen wie bei Kranken und Ausgegrenzten, den Opfern der Gewalt und den Sündern «und sogar unter den Mächtigen dieser Welt, die ihn aus der Gesellschaft ausgrenzen und entschlossen sind, ihm kein öffentliches Forum zu geben».

Twal feierte vor einheimischen Gläubigen und hunderten Pilgern aus zahlreichen Ländern sein erstes Osterfest als Patriarch von Jerusalem. In den Gassen der Altstadt waren gleichzeitig tausende orthodoxer Christen unterwegs, die nach ihrem liturgischen Kalender den Palmsonntag feierten. Nach der orthodoxen Palmprozession vom Ölberg in die Altstadt am Samstag stand am Sonntag eine festliche Palmsonntag-Prozession mit dem griechisch-orthodoxen Patriarchen Theophilos III. in der Grabeskirche an. In knapp einem Monat wird Papst Benedikt XVI. in Jerusalem erwartet.