Niemand dürfe in Panik geraten, man werde auch "diesen Test bestehen", heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Brief von Patriarchatsleiter Pierbattista Pizzaballa an seine Gläubigen. Darin ruft er das gesamte Bistum in Jordanien, Palästina, Israel und Zypern zum Solidaritätsgebet "für die Opfer dieses Virus unter uns und auf der ganzen Welt" auf.
Nach den Regelungen von Donnerstag sind Messfeiern einschließlich der Sonntagsmesse nur noch für Gruppen mit bis zu 15 Gläubigen erlaubt und unter der Voraussetzung, dass der Raum einen Mindestabstand von einem Meter zwischen den Personen erlaubt. Gläubige seien von der Sonntagspflicht befreit. Ferner darf die Kommunion nur in Form von Handkommunion gespendet werden. Die Handreichung zum Friedensgruß sowie jede Form von Körperkontakt sind zu vermeiden.
Als weitere Schutzmaßnahme ordnete Pizzaballa an, Weihwasserbecken in Kirchen und Kapellen zu leeren. Beerdigungsfeiern sollen mit so wenig Teilnehmern wie möglich auf Friedhöfen, nicht jedoch in geschlossenen Räumen abgehalten werden. Alle pastoralen und kirchlichen Aktivitäten werden abgesagt. Pizzaballa regte zudem an, Messen wenn möglich in den Medien zu übertragen. Eine weitere Möglichkeit seien Freiluftmessen, solange diese mit den Anordnungen des palästinensischen Gesundheitsministeriums vereinbar seien.
In Bethlehem waren am Donnerstag sieben Personen positiv auf "Covid-19" getestet worden. Es handelt sich laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium um Mitarbeiter eines Hotels in Beit Dschallah, die mit infizierten Touristen aus Griechenland in Kontakt standen. Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hatte daraufhin am späten Donnerstagabend einen 30-tägigen Ausnahmezustand für die palästinensischen Gebiete ausgerufen.