Jesu letzte sieben Worte werden als Chormusical aufgeführt

800 Sängerinnen und Sänger auf der Bühne

Die berühmten letzten Worte Jesu am Kreuz hat der Liedermacher und Komponist Albert Frey zu einem Pop-Oratorium verarbeitet. Das große Werk mit über 800 Sängerinnen und Sängern heißt "7 Worte vom Kreuz" und hat im März Premiere.

Symbolbild Chorsängerinnen und Chorsänger mit Notenblatt / © PIGAMA (shutterstock)
Symbolbild Chorsängerinnen und Chorsänger mit Notenblatt / © PIGAMA ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Die Evangelien erzählen von unterschiedlichen letzten sieben Worten Jesu. Bei Matthäus zum Beispiel heißt es: "Mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Gibt es die also gar nicht, die definitiv letzten Worte Jesu? 

Marcel Leskow (Stiftung Creative Kirche, Projektleiter des Musicals): Ich glaube, es gibt einen gewissen Konsens. Den sieben letzten Aussagen von Jesus am Kreuz hat sich Albert Frey gewidmet. Diese haben wir jetzt in einem Pop-Oratorium oder Chormusical verarbeitet. Sie lauten: "Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist". 

Wir haben den Eindruck, die Aussagen davor sind aber ebenso wichtig, topaktuell und relevant für unseren Alltag heute. 

DOMRADIO.DE: Das Musical heißt "7 Worte vom Kreuz". Was hat es mit der Zahl 7 auf sich? 

Leskow: Das sind tatsächlich die letzten sieben Aussagen von Jesus am Kreuz. 

"Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun". "Heute noch wirst du bei mir im Paradies sein", was er zu einem der anderen Gekreuzigten sagt. "Frau, siehe dein Sohn. – Siehe deine Mutter." "Mein Gott, warum hast du mich verlassen?" "Mich dürstet" und "es ist vollbracht". Und dann "Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist".

Marcel Leskow

"Das sind Aussagen, die richtig Gewicht bis in die Ewigkeit haben."

Wir haben den Eindruck, das sind Aussagen, die richtig Gewicht bis in die Ewigkeit haben, die uns sehr viel Kraft und Trost für den Alltag geben können. Deshalb widmet sich dieses Chormusical diesen Worten von Jesus. 

DOMRADIO.DE: Albert Frey hat das Musical geschrieben und komponiert. Albert Frey prägt seit vielen Jahren die deutsche Lobpreismusik. Warum dieses Thema jetzt? 

Leskow: Weil wir den Eindruck haben, dass neben der Weihnachtsgeschichte, die bei allen Menschen sehr beliebt ist, auch die Passionsgeschichte unglaublich wichtig ist. Nicht nur für Christinnen und Christen, sondern für uns insgesamt, für unseren Alltag, für unser Leben. 

Albert Frey / © Gerth Medien
Albert Frey / © Gerth Medien

Wir widmen uns dementsprechend mit diesem Chormusical "7 Worte" dieser Passionsgeschichte, gehen nicht allzu tief in die Kreuzigung an sich rein, sondern haben eine moderne, dialogische Geschichte dazu entwickelt.

Dort kommen die sieben Worte vor. Und es wird auch direkt die Brücke zu unserem Alltag heute geschlagen. 

DOMRADIO.DE: Wie unterscheidet sich das Musical denn von klassischen Passionsspielen? 

Leskow: Man wird auf der Bühne nicht die Kreuzigung Jesu sehen. Man wird sie ein bisschen aus dem Hintergrund und in den Liedern raushören. Aber letztendlich geht es um eine Geschichte von zwei Menschen, Ben und Marie, die wie Sie und ich sein könnten, die im Leben gewisse Höhen und Tiefen erleben, ganz offen darüber sprechen und dadurch merken, dass diese Worte von Jesus auch heute noch Gewicht haben, dass sie Kraft und Hoffnung geben und eine Perspektive bieten können. 

Das wird in dem Stück vorkommen. Also diese Verbindung zwischen dem, was Jesus am Kreuz für uns getan hat und was es heute bedeutet, wie es uns heute helfen kann, das Leben zu meistern. 

DOMRADIO.DE: Es sind auch Laienchöre und Laiensängerinnen und -sänger eingeladen mitzumachen. Wie kann man sich das vorstellen? 

Leskow: Wir machen schon seit 30 Jahren bundesweit Chorprojekte und laden dann Chöre aus einer Region ein, dabei zu sein. Das können Kirchenchöre sein, Gesangsvereine. Manchmal sind es Familien, die mitsingen. Es melden sich auch ganz viele Leute einzeln an und sagen, für so ein Projekt wären sie gerne mit dabei. Es gibt eine Handvoll Proben in den Monaten davor. 

Wir haben gerade wieder für die Aufführungen im März in Bochum, Bamberg und Ludwigsburg angefangen. Dann besucht man diese Proben, ist mit dabei und singt mit vielen hundert anderen Menschen die Passionsgeschichte und die "7 letzten Worte von Jesus". 

Es sind sogar 18 Lieder, darunter auch ein paar bekannte von Albert Frey dabei, die schon regelmäßig in Gemeinden gesungen werden. Ich wette auch, dass viele dieser neueren Lieder nach und nach in der Gemeinde Einzug finden werden und auch so sehr gerne gehört werden. Die sind auch schon auf YouTube und Spotify verfügbar, man kann also auch schon jetzt reinhören.

DOMRADIO.DE: Sie von der Creativen Kirche haben so was schon öfter gemacht. Sie haben zum Beispiel schon mal Luther auf die Bühne gebracht. Gibt es eine Botschaft, die Sie mit "7 Worte vom Kreuz" vermitteln wollen? 

Marcel Leskow

"Ich habe selbst schon bei den Proben gemerkt, dass die sehr berührend sind."

Leskow: Im Kern ist es die gute Nachricht von der Liebe Gottes. Wir bleiben auch nicht am Kreuz stehen, sondern werden einen Ausblick hin in die Ewigkeit wagen. Das, was Jesus verheißen hat, was unseren Glauben ausmacht, wird ganz viel Kraft und Hoffnung geben.

Gerade in schwierigen Phasen des Lebens werden wir durch das Stück auch merken, wie Gott uns in diesen Phasen nahe ist. Wie sehr Ernst Trost, Kraft und Hoffnung geben kann.

Ich habe selbst schon bei den Proben gemerkt, dass die sehr berührend sind, guttun, stärken. Das werden viele Menschen sicherlich mitnehmen.

Das Interview führte Hilde Regeniter.

Creative Kirche

Die Creative Kirche startete 1993 mit einem Chorprojekt auf Initiative der beiden Diakone Martin Bartelworth und Ralf Rathmann.

Mittlerweile arbeiten für die Stiftung über 40 hauptamtliche Mitarbeitende und je nach Veranstaltung bis zu 150 Ehrenamtliche. Im Jahr 2005 wurde die CK Medien GmbH gegründet, die unter anderem für Veröffentlichungen von CD-Produktionen und Lizenzabrechnungen zuständig ist. (epd) 

Mikrofon, Kreuz und Bibel / © Chat Karen Studio (shutterstock)
Mikrofon, Kreuz und Bibel / © Chat Karen Studio ( shutterstock )
Quelle:
DR