Jesuit Mertes warnt vor inhaltlicher Leere in Schulbildung

"Hinführung zur Verinnerlichung"

Der Jesuit Klaus Mertes wendet sich gegen eine Verzweckung von Schulbildung. Diese dürfe nicht allein auf für den Arbeitsmarkt nützliche Kompetenzen zielen, sondern müsse die Persönlichkeitsentwicklung in den Mittelpunkt stellen.

Eine Schülerin meldet sich während einer Unterrichtsstunde.  / © Sebastian Gollnow (dpa)
Eine Schülerin meldet sich während einer Unterrichtsstunde. / © Sebastian Gollnow ( dpa )

In der Zeitschrift "Herder Korrespondenz" schreibt der langjährige Schulleiter des Kollegs Sankt Blasien, dass pädagogisches Handeln Räume eröffnen solle, in denen "junge Menschen ihre eigene Würde, ihren inneren Wert entdecken können".

Schülerinnen und Schüler sollten lernen, über die Bedeutung von Gelerntem nachzudenken, um so zu Erkenntnissen zu gelangen.

Verinnerlichung statt inhaltlicher Leere

Mertes spricht von einer "Hinführung zur Verinnerlichung". Dazu seien auch gemeinsame Riten wichtig, schreibt der Pädagoge: etwa Zeiten der Stille, "ein Gebet in der eigenen religiösen Sprache" oder gemeinsames Singen.

Pater Klaus Mertes / © Gordon Welters (KNA)
Pater Klaus Mertes / © Gordon Welters ( KNA )

Kritisch sieht Mertes alle Versuche, Bildungserfolge zu messen und zu vergleichen. Wer beispielsweise mit den Pisa-Studien internationale Vergleichbarkeit aufzeigen wolle, erkaufe diese Vergleiche mit "inhaltlicher Leere", kritisierte er.

Quelle:
KNA