Jesuiten starten Online-Universität für Arme

"Gemeinsam lernen"

Mit einer Online-Universität wollen Jesuiten für mehr Bildung in Kriesengebieten oder in Slums sorgen. In multiethnischen Lerngruppen soll digital gelernt und ausgebildet werden. Das Angebot soll weltweit gelten. 

Bildung per Online-Uni / © Marc Tirl (dpa)
Bildung per Online-Uni / © Marc Tirl ( dpa )

Die Jesuiten wollen Benachteiligte und Flüchtlinge in aller Welt mit digitalen Bildungsprogrammen zu Führungskräften qualifizieren. Die drei Ordensprovinzen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich stellten am Dienstag in Genf das Projekt einer Online-Universität vor.

Es richtet sich an junge Frauen und Männer, die in Krisenregionen in Slums, entlegenen Dörfern oder Flüchtlingslagern aufwachsen. Sie sollen in multiethnischen und multireligiösen Lerngruppen dafür ausgebildet werden, sich vor Ort für eine friedliche Entwicklung einzusetzen, erklärte der Schweizer Jesuiten-Provinzial Christian Rutishauser.

Online-Lernen weltweit

Der Pater ist auch Präsident des in Genf angesiedelten Projekts "Jesuit Worldwide Learning" (JWL). Die Stadt beherbergt zugleich mehrere Organisationen der UNO. Über ihren Flüchtlingsdienst und ihre Universitäten in den USA haben die Jesuiten nach eigenen Angaben seit 2010 Studienprogramme für rund 4.000 Flüchtlinge organisiert. Künftig sollen Hochschulen aus allen Erdteilen eingebunden sein. Als Europabüro fungiert die von den deutschen Jesuiten getragene Hochschule für Philosophie (HfPh) in München.

Der Leitspruch der Online-Universität lautet "Learning together - transforming the world" (gemeinsam lernen - die Welt verändern). "Wir holen nicht die Klugen aus ihrem Umfeld heraus und bringen sie an eine Eliteuni, sondern wir kommen umgekehrt zu ihnen", beschreibt JWL-Geschäftsführer Pater Peter Balleis den neuen Ansatz. Schon mit der Summe von 1.500 US-Dollar (umgerechnet 1.334 Euro) lasse sich ein Studienplatz für ein Jahr finanzieren.


Quelle:
KNA