Joachim Kardinal Meisner würdigt "Speckpater" Werenfried van Straaten

Eine "Schier unerschöpfliche" Fantasie

Zum 100. Geburtstag und 10. Todestag von Pater Werenfried van Straaten (1913-2003) hat der Kölner Kardinal Joachim Meisner dessen Leben und Werk gewürdigt.

Pater Werenfried van Straaten (KiN)
Pater Werenfried van Straaten / ( KiN )

Der Gründer des internationalen katholischen Hilfswerks «Kirche in Not» gehöre ganz der charismatischen Dimension der Kirche an, sagte er am Samstag bei einem Gottesdienst im Kölner Dom. Er sei die Antwort Gottes auf die Christen in Minderheitssituationen. So habe er mit der Aktion "Kapellenwagen" in abgelegenen Regionen für Gottesdienste gesorgt. Der von ihm gegründete Bauorden errichte Kirchen, die Christen in der Zerstreuung als Sammelpunkte dienten. Am Gottesdienst nahm auch der äthiopische Bischof Rodrigo Mejia Saldarriaga teil.

Van Straaten hat nach den Worten des Kardinals wie kein anderer gewusst, dass die Christen Gotteshäuser als sichtbare Mitte und Sammlungsort benötigten. Deshalb habe er eine "fahrende Kirche" begründet, um die Präsenz von Priestern auszudehnen. Dazu gehörten auch Kirchenschiffe etwa auf der Wolga. Die Fantasie des Paters sei "schier unerschöpflich" gewesen, so der Erzbischof. Er dankte den Mitarbeitern und Unterstützern von "Kirche in Not", die durch Gebet und materielle Hilfe den notleidenden Christen weiter helfen.

Van Straaten wurde am 17. Januar 1913 in Mijdrecht in den Niederlanden geboren. 1947 gründete er «Kirche in Not», damals unter dem Namen «Ostpriesterhilfe». Weil er anfänglich bei flämischen Bauern unter anderem Hunderte Tonnen Speck für heimatvertriebene deutsche Katholiken sammelte, wurde er auch als "Speckpater" berühmt. Seine Organisation ist heute in rund 140 Ländern aktiv und hilft der katholischen Kirche dort, wo sie unterdrückt wird oder zu wenige Mittel für die Seelsorge hat. 1953 rief van Straaten den Bauorden ins Leben, der freiwillige Arbeitseinsätze für den Bau und die Renovierung kirchlicher Gebäude organisiert. Der Pater starb am 31. Januar 2003 in Bad Soden.


Quelle:
KNA