"Gerade jetzt wäre doch der Moment, solidarisch zu sein, denn Antisemitismus und Islamophobie gehen letztlich Hand in Hand" sagte Ünal im Interview der "Welt". Vielleicht helfe es aber auch schon, wenn sichtbarer würde, dass es auch Muslime gebe, die sich deutlich gegen Judenfeindlichkeit positionierten. Ünal äußerte sich zu dem Projekt "Schalom Aleikum. Jüdisch-muslimischer Dialog" des Zentralrats der Juden, das Anfang Juli mit einem Austausch jüdischer und muslimischer Jungunternehmer und Startup-Gründer in Berlin begonnen hatte.
In den muslimischen Gemeinschaften gebe es "ohne Zweifel eine hohe Empfänglichkeit für judenfeindliche Einstellungen", sagte Ünal. Er empfinde das als sehr problematisch. Wenn er dies selbst ausspreche, könne das mitunter eine Signalwirkung haben, weil solche Äußerungen von eher unerwarteter Seite kämen – "und nicht aus ritualisierten Diskussionsstrukturen, bei denen keiner mehr so recht hinhört".