"Es ist wichtig, dass wir gerade nach den furchtbaren Ereignissen des 7. Oktobers ein Zeichen der Toleranz und des Miteinanders setzen", sagte der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Düsseldorf, Heinrich Fucks, der "Rheinischen Post" (Freitag).
Einen Toleranzwagen der Religionen hatte es beim Rosenmontagszug in Düsseldorf erstmals 2019 gegeben. Das diesjährige Motto der Karnevalssession in der NRW-Landeshauptstadt lautet: "Wat et nit all jöwt" ("Was es nicht alles gibt").
Gegen Krieg und Fanatismus
Für die Gestaltung des Wagens sorgt erneut Wagenbauer Jacques Tilly mit seinem Team. Der Künstler sagte der Zeitung, den Angriff der Hamas-Terroristen auf Israel am 7. Oktober wolle er nicht mit der Wagengestaltung verarbeiten. "Es ist kein Motto-, sondern ein Gesellschaftswagen", betonte Tilly. "Schon deshalb passt es dort nicht hin." Ataman Yilderim von den muslimischen Jecken in Düsseldorf ergänzte, beim Wagen gehe es nicht darum, Party zu machen, "sondern um ein Zeichen des Miteinanders, das wir uns nicht nehmen lassen wollen".
Der frühere Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Michael Szentei-Heise, betonte, der Toleranzwagen werde "nicht trotz, sondern wegen des 7. Oktobers und seinen Folgen" am Rosenmontag durch die Straßen fahren. Man wolle und dürfe islamistischen Fanatikern nicht das Feld überlassen. Die Jüdische Gemeinde werde sicherlich mit mehreren Mitgliedern auf dem Wagen vertreten sein.
Die islamistische Terrororganisation Hamas hatte Israel am 7. Oktober überfallen, etwa 1.200 Menschen getötet und rund 240 Geiseln genommen. Israels Armee führt seither Krieg gegen die Hamas im palästinensischen Gaza-Streifen. Tausende Menschen wurden bereits getötet.