Eine der letzten Jüdinnen von Kairo gestorben

Jüdische Gemeinde verliert "eine tragende Säule"

Die jüdische Gemeinde in Kairo schrumpft – Marcelle Haroun ist eine der letzten Mitgliederinnen gewesen. Nach dem Tod dieser "tragenden Säule" der Gemeinde verbleiben noch ihre Tochter und vier Enkelinnen.

Ein Jude mit Kippa (dpa)
Ein Jude mit Kippa / ( dpa )

Mit dem Tod von Marcelle Haroun ist die Zahl der Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Kairo auf fünf gesunken.

Die 93-Jährige starb am Samstag, wie das koptische ägyptische Nachrichtenportal "Watani" am Sonntagabend unter Berufung auf die Jüdische Gemeinde Kairo (JCC) berichtete.

Verbleibende Gemeinde: Tochter und vier Enkelinnen

Mit Haroun verliere die jüdische Gemeinde eine tragende Säule, heißt es in der Traueranzeige. Haroun hinterlässt eine Tochter und vier Enkelinnen, die den Angaben zufolge zusammen die verbleibende jüdische Gemeinde in Kairo bilden.

Der 2001 gestorbene Ehemann und Vater galt laut Bericht als überzeugter Anti-Zionist und israelkritischer politischer Aktivist.

Juden in Kairo und Alexandria

Ein Großteil der geschätzt 100.000 ägyptischen Juden hat 1948 mit der Staatsgründung Israels Ägypten verlassen.

Landesweit leben in Ägypten nach Angaben des Jüdischen Weltkongress (WJC) gegenwärtig rund 100 Juden. Außerhalb der Städte Kairo und Alexandria gebe es keine jüdische Präsenz.


Antisemitismus: Juden in Deutschland sehen wachsende Bedrohung / © Arne Dedert (dpa)
Antisemitismus: Juden in Deutschland sehen wachsende Bedrohung / © Arne Dedert ( dpa )
Quelle:
KNA
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