Jüdisches Gebetbuch aus dem Mittelalter wieder in Köln

"Amsterdam Machsor"

Nach fast 600 Jahren ist ein prächtiges jüdisches Gebetbuch an seinen Ursprungsort Köln zurückgekehrt. Der "Machsor" war nach Vertreibung der jüdischen Gemeinde 1424 verschwunden und im 17. Jahrhundert in Amsterdam aufgetaucht.

Ein Schüler mit Kippa schaut in ein jüdisches Gebetsbuch.  / © Daniel Bockwoldt (dpa)
Ein Schüler mit Kippa schaut in ein jüdisches Gebetsbuch. / © Daniel Bockwoldt ( dpa )

Deswegen wird er heute als "Amsterdam Machsor" bezeichnet, obwohl er aus Köln stammt. Mittlerweile wurde das 331-seitige Werk mit Illustrationen, Schmuckbuchstaben und Gold-Illuminationen vom Jüdisch-Historischen Museum in Amsterdam und vom Landschaftsverband Rheinland in Köln gemeinsam aufgekauft. Nach Öffnung des zurzeit entstehenden Jüdischen Museums in Köln soll es abwechselnd dort und in Amsterdam ausgestellt werden. Vorab ist der Machsor nun im Kölner Wallraf-Richartz-Museum zu sehen.

Thomas Otten, Direktor des im Bau befindlichen Kölner Museums, sagte am Dienstag, der "Amsterdam Machsor" öffne "ein einzigartiges Fenster in das mittelalterliche Köln und die jüdische Geschichte der Stadt". Der Machsor werde in dem "MiQua" genannten Museum eine Schlüsselrolle einnehmen.

(Quelle: dpa, 24.09.2020)

Quelle:
dpa