Derzeit wird noch abgestimmt, ob es möglich ist, dass junge Flüchtlinge aus Deutschland teilnehmen können. Wie Jugendbischof Karl-Heinz Wiesemann am Dienstag bei der Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe in Schöntal erläuterte, steht die Pilgerfahrt unter dem Leitwort "Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden" und knüpft an das außerordentliche "Jahr der Barmherzigkeit" an, dass der Papst ausgerufen hat. Wiesemann betonte, auch Jugendliche machten "schmerzhafte Erfahrungen" und kämen zu der für sie "nicht einfachen Erkenntnis", dass auch sie auf Hilfe anderer angewiesen seien.
Die mit dem Weltjugendtag verbundene Botschaft laute "Du bist gewollt! Du bist wertvoll, unabhängig von deiner Herkunft und deinem sozialen Status!" Das werde auf Weltjugendtagen besonders beim abschließenden Gottesdienst deutlich, wenn zwei bis drei Millionen erwartete junge Menschen gemeinsam beteten und feierten, so Bischof Wiesemann.
Die politische Dimension der Barmherzigkeit
Der Speyrer Bischof ging auch darauf ein, dass 60 Kilometer von Krakau das frühere nationalsozialistische Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau liegt. Gerade Deutsche dürften diesen Ort nicht ausklammern. Aus dem Thema Barmherzigkeit erwachse für alle die Verantwortung, "heute Brücken dort zu bauen, wo Gräben zu Flüchtlingen, zu Ausgegrenzten, zu Armen und zu anderen Kulturen und Religionen zu entstehen drohen oder schon entstanden sind", so Wiesemann. Barmherzigkeit habe auch eine politische Dimension.
Zugleich wies Wiesemann auf ein Video-Projekt zum Weltjugendtag hin. Entsprechende Beiträge sollen auf dem YouTube-Kanal "Weltjugendtag Krakau 2016" bis zum Juli veröffentlicht werden. Das Treffen in Polen beginnt am 25. Juli und endet am 1. August. In den Tagen davor finden Tage der Begegnung in den 41 polnischen Diözesen statt.