Justitia et Pax für stärkere Regulierung der Finanzmärkte

Appell an die Regierung

Die katholische Kirche hat an die Politik appelliert, die "Finanzakteure zu zügeln". Die internationalen Finanzstrukturen müssten so gestaltet werden, dass sie den Menschen dienten, erklärte der Vorsitzende der Deutschen Kommission "Justitia et Pax" ("Gerechtigkeit und Frieden"), der Trierer Bischof Stephan Ackermann, am Donnerstag in Bonn.

 (DR)

Die Politik solle "ethisch begründete klare Ziele auch gegenüber dem Finanzsektor durchsetzen, Gemeinwohlbindung vor Einzelinteressen und internationale Kooperation zum Wohle aller vor nationalstaatliche Egoismen setzen", fügte der Bischof mit Blick auf den Brüsseler EU-Gipfel und den anstehenden G20- Gipfel in Cannes hinzu.



Ackermann wies darauf hin, dass weltweit die Armen am stärksten von den Auswirkungen der Finanzmarktkrise betroffen seien. Die durch eine Regulierung der Märkte möglichen Einnahmequellen der Staaten - etwa aus einer Finanztransaktionssteuer - müssten zur Bekämpfung der Armut und des Klimawandels eingesetzt werden.



Die Bundesregierung rief Ackermann auf, sich für eine Begrenzung der Rohstoff-Spekulation, insbesondere bei Nahrungsmitteln, für faire und transparente Insolvenzverfahren für Staaten sowie für die möglichst rasche Einführung einer internationalen Finanztransaktionssteuer einzusetzen. Auch sprach sich der Bischof für eine globale Finanzaufsicht unter dem Dach der Vereinten Nationen aus.