Jutta Richter über „Das Schiff im Baum“

„Der Tod gehört zum Leben dazu“

Die wirkliche Welt ist viel spannender als jedes Computerspiel“, sagt Jutta Richter im domradio.de Interview. In ihrem Buch „Das Schiff im Baum – Ein Sommerabenteuer“ erzählt die Kinder- und Jugendbuchautorin die Geschichte von zwei Stadtkindern, die auf dem Land ohne Fernseher und Computer Urlaub machen.

Jutta Richter / © Hanser Verlag
Jutta Richter / © Hanser Verlag

„Ich hab´s gewusst! Nichts gibt es hier! Keinen Fernseher, kein Schwimmbad, keinen DVD-Player! Und das ist erst der Anfang! Ich will nach Hause. Ich will hier nicht sein!“ Oles Stimme zittert, als er das sagt. Er und seine Schwester Katharina sollen ihre Sommerferien bei den steinalten Verwandten auf dem Land verbringen. Doch dann kommt alles anders, denn sie bauen ein Schiff im Baum und Onkel Fiete erzählt ihnen, wie er die Jagd auf Moby Dick selbst miterlebt hat.

In ihrem Sommerabenteuer spart Jutta Richter die großen Themen nicht aus. Es geht auch um Altersdemenz, um Sterben und Tod. Onkel Fietes Kurzzeitgedächtnis hat ein paar Löcher bekommen, da fallen die Erinnerungen einfach durch und verschwinden, wie Tante Polly ihnen erklärt. Onkel Fiete konfrontiert die Kinder mit seinem bald möglichen Tod. Literatur habe auch die Funktion, sagt Jutta Richter, die Dinge, die wir nicht kennen, zu erklären oder vorbeugend erfahrbar zu machen, so dass wir nicht so überrascht sind, wenn wir ihnen tatsächlich begegnen.


Jutta Richter / © Hanser Verlag
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