Er wisse, dass dieser Jahrestag im Herzen eines jeden gefeiert werde und wolle aus der Ferne daran teilhaben, sagte Franziskus laut der Tageszeitung "Pagina 12" am Donnerstag. Den Friedensnobelpreis erhielt Perez Esquivel 1980 für seinen Kampf gegen das Unrecht der Militärdiktatur in seinem Land (1976-1983).
Bis heute setzt er sich aktiv für eine gerechte Verteilung von Ressourcen und Gütern, für die Rechte von Minderheiten und sozial Ausgegrenzten sowie für eine juristische Aufarbeitung von Menschenrechtsverbrechen ein.
Perez Esquivel nahm Papst in Schutz
Den amtierenden Papst Franziskus nahm Perez Esquivel bei einer Begegnung unmittelbar nach dessen Wahl 2013 vor Anschuldigungen hinsichtlich seiner Rolle während der Militärdiktatur in Schutz. "Der Papst hatte nichts mit der Diktatur zu tun. Er war weder ein Komplize der Diktatur, noch gehörte er zu jenen Bischöfen, die sich am meisten für die Menschenrechte einsetzten", so der Bürgerrechtler.
Jorge Mario Bergoglio war ab 1973 Leiter der argentinischen Provinz des Jesuitenordens. In der Diktaturzeit habe er "auf stille Diplomatie gesetzt, um nach Verhafteten und Verschleppten zu forschen", so Perez Esquivel.
Kampf gegen staatliche Unterdrückung
Am 26. November 1931 in Buenos Aires als Sohn eines Fischers geboren, verlor er schon mit drei Jahren die Mutter. Perez Esquivel schaffte den Sprung zu höherer Bildung und wurde in den 60er-Jahren Professor für Architektur.
1968 gehörte er zu den Begründern der Menschenrechtsdachorganisation SERPAJ (Dienst für Frieden und Gerechtigkeit), die sich dem Kampf gegen die Verelendung breiter Bevölkerungsschichten und gegen staatliche Unterdrückung in Argentinien widmete. 1974 gab er seine Professorentätigkeit auf und widmete sich ganz der Menschenrechtsarbeit.
Während der Militärdiktatur wurde Perez Esquivel verhaftet und verbrachte mehrere Monate in Haft. Sein Todesflug im Mai 1977, als er wie viele seiner Landsleute über dem Rio de la Plata abgeworfen werden sollte, wurde im letzten Moment abgebrochen. Er selbst führt seine Rettung auf internationale Interventionen von Menschenrechtsgruppen und kirchlichen Organisationen zurück.
Kritiker werfen ihm heute vor, die sozialistische Regierung in Venezuela zu unterstützen, obwohl Menschenrechtsorganisationen und die UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet Präsident Nicolas Maduro außergerichtliche Hinrichtungen und Folter vorwerfen.