Kampf um Kobane

 (DR)

Ein Erkundungsteam der Bundesregierung bricht am Donnerstag in den Nordirak auf, um die Beteiligung der Bundeswehr an einer militärischen Ausbildungsmission zu prüfen. Zu dem Team gehören drei Vertreter des Verteidigungsministeriums und einer des Auswärtigen Amts. Deutschland erwägt die Ausbildung von Streitkräften in der nordirakischen Stadt Erbil. Damit will die Bundesregierung den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) unterstützen.

Diese kontrolliert große Teile des Iraks und Syriens. Als Symbol des Widerstands gegen die grausam vorgehenden Extremisten gilt das an der Grenze zur Türkei gelegene nordsyrische Kobane. Unter den Verteidigern der Stadt wuchs zuletzt nach der Ankunft von rund 50 bis 70 Kämpfern der gemäßigten Freien Syrischen Armee (FSA) die Hoffnung, dass sie die Stadt gegen die Dschihadisten halten können. Die FSA ist mit dem syrischen Oppositionsbündnis Nationale Syrische Koalition verbunden, das vom Westen und der Türkei unterstützt wird.

Die Kurden in Kobane warten zudem auf weitere 150 Peschmerga-Kämpfer aus dem Nordirak. Eine erste Gruppe mit rund 80 Peschmerga war am Mittwochmorgen auf dem Flughafen Sanliurfa in der Südtürkei gelandet. Fernsehbilder zeigten, wie mit Jubel begrüßt wurden. Gemeinsam mit weiteren 70 Mann, die sich über Land auf den Weg gemacht haben, sollten sie in Kürze die Grenze in Richtung Kobane überqueren.

Die Bundeswehr hat an die kurdische Peschmerga-Armee im Nordirak mit Waffen beliefert und den Soldaten auch vor Ort die Bedienung gezeigt. Das Voraus-Team soll nun eine umfassendere militärische Ausbildung prüfen. Im Gespräch ist laut Medienberichten der Einsatz von etwa 100 deutschen Soldaten.