Die Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse zu den Personalakten des Erzbistums Köln in Bezug auf Missbrauchsverdacht ist verschoben worden. Das Erzbistum hatte Ende 2018 laut Angaben seine Akten aller bekannten Fälle von sexualisierter Gewalt für eine unabhängige Untersuchung zur Verfügung gestellt.
Damit beauftragt ist die Münchner Kanzlei "Westphal Spilker Wastl". Diese ist seit 2010 intensiv mit der Thematik des sexuellen Missbrauchs innerhalb der katholischen Kirche befasst. Neben der Aufarbeitung von Fällen hat die Untersuchung auch das Ziel, die Rolle damaliger und heutiger Verantwortlicher wie etwa von Personalchefs, Generalvikaren und Bischöfen zu klären.
Unterstützt wird die Arbeit der Kanzlei durch den Innsbrucker Kirchenrechtler Wilhelm Rees und dem Jesuitenpater Hans Zollner, der das Zentrum für Kinderschutz (CCP) an der päpstlichen Gregoriana-Universität in Rom leitet.
Im Vorfeld der Untersuchung war eine Missbrauchsstudie der deutschen Bischöfe veröffentlicht worden. Ein beauftragtes Forscherteam hatte in den kirchlichen Akten der Jahre 1946 bis 2014 Hinweise auf bundesweit 3.677 Betroffene sexueller Übergriffe und auf rund 1.670 beschuldigte Priester, Diakone und Ordensleute gefunden. Für das Erzbistum Köln verzeichnete die Untersuchung 135 Betroffene und 87 Beschuldigte. (14.03.2020, DOMRADIO.DE)