In ihrer Rede betonte die Kanzlerin zudem, dass man ein sichereres und beschützendes Europa wolle, "was bedeutet, dass wir unsere Außengrenzen besser schützen müssen". Aber auch ein soziales Europa sei unabdingbar: "Wir haben unterschiedliche Sozialsysteme in unseren Ländern, aber wir wollen zum Beispiel die Gleichberechtigung von Mann und Frau".
Außerdem wolle man in Europa "mit unseren Nachbarn zum Beispiel im Rahmen der Partnerschaft mit Afrika zusammenarbeiten, damit nicht nur bei uns Wohlstand herrscht, sondern eben auch für unsere Nachbarschaft", so Merkel.
"Freiräume vor Ort"
Die Politik müsse außerdem den Menschen immer wieder beweisen, "dass Europa nicht die Regeln um der Regeln willen macht, sondern dass Europa auch Freiräume vor Ort lässt, die Unterschiedlichkeit, die Verschiedenheit unserer Regionen, die auch unsere Stärke ausmacht, leben zu können".
Merkel und die anderen EU-Staats- und Regierungschefs waren am Freitagabend auch von Papst Franziskus in einer Privataudienz empfangen worden. Dabei hatte das Kirchenoberhaupt zum Kampf gegen den Populismus in Europa aufgefordert sowie zu mehr Solidarität der EU-Staaten untereinander und gegenüber Flüchtlingen und anderen Menschen in Not.
Humanes Europa
Franziskus forderte darüber hinaus einen "neuen europäischen Humanismus" und hob die Bedeutung der christlichen und humanen Werte für Europa hervor. "In unserer multikulturellen Welt werden diese Werte weiterhin volles Heimatrecht finden, wenn sie ihre lebensnotwendige Verbindung mit der Wurzel, aus der sie hervorgegangen sind, aufrecht zu erhalten wissen", so Franziskus.