Das Vokalensemble Kölner Dom sang unter der Leitung von Eberhard Metternich die Missa "O quam gloriosum" von Tomás Luis de Victoria sowie "Der Mensch lebt und bestehet" von Max Reger und "Ave Maria" von Helen Ostafew. An der Orgel: Simon Schuttemeier.
Predigt von Domdechant Robert Kleine:
Auslegung zum Sonntagsevangelium Mt 22,1-14 von Jan Bots
"Sie aber wollten nicht kommen. … Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern der eine ging auf seinen Acker, der andere in seinen Laden, ...". (Mt 22,3.5)
Gerufen zu sein schließt immer auch ein, von etwas weggerufen zu werden. Das kann der Mensch im Umgang mit Gott sehr wohl merken. Wenn Gott zum Gebet, zur Nachfolge Jesu ruft, dann empfinde ich das manchmal wie eine Bedrohung oder Einschränkung meiner Freiheit, meiner Pläne. In dem Augenblick, da Gott mich ruft, kann mir alles andere wichtiger und attraktiver erscheinen als er: die Arbeit, die Sorgen, das Studium, die Bedürfnisse des Alltags.
Es sind oft nicht einmal schlechte Dinge, die uns von Gott abziehen. Der Acker, die Heirat, Geld, Essen und Trinken sind ja nicht verwerflich. Nicht die Dinge sind schlecht, sondern unser Verhältnis zu den Dingen ist oft falsch, egoistisch. Die Schöpfung wird leicht zum Götzen, das heißt losgelöst von der tieferen Orientierung auf Gott hin. Nicht Gott tritt in Konkurrenz zu seiner Schöpfung, sondern wir treten in Konkurrenz zu Gott, wir laufen zum eigenen Acker, statt auf Gottes Erntefeld zu gehen.
Aus: Magnificat. Das Stundenbuch. Oktober 2023