Heute ist Familiensonntag – das Motto: „Familien. Orientierung in bewegter Zeit“.
In einer Zeit, da der Zusammenhalt der Familien in mancherlei Hinsicht gefährdet ist, stellt die Kirche am Sonntag nach Weihnachten die Familie in den Mittelpunkt ihrer Verkündigung. Was brauchen Eltern und Kinder heute, damit sie einander in jeder Situation verstehen und vertrauen können?
Das Fest der Heiligen Familie ist jüngeren Datums. Im 19. Jahrhundert nahm die Verehrung der Heiligen Familie, besonders von Kanada ausgehend, immer mehr zu. 1920 wurde das Fest verbindlich eingeführt. Sicher ist dabei das Leben der Heiligen Familie von Nazaret nicht als Idylle zu verstehen, wie es manche Darstellungen nahelegen möchten. Die Heilige Familie will uns Vorbild sein für einen guten Umgang miteinander. Was jeder Mensch braucht, als Kind und auch als Erwachsener, ist die Liebe der Menschen, mit denen er das Leben teilt. Dass uns in Jesus die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes nahegekommen ist, ermutigt uns, einander mit Wohlwollen, Freundlichkeit und Zuneigung zu begegnen. Nachdem das Fest im Laufe der Zeit zu unterschiedlichen Terminen gefeiert wurde, legte es die Liturgiereform von 1969 auf den Sonntag in der Weihnachtsoktav. Das Evangelium dieses Tages wechselt je nach Lesejahr: die Flucht nach Ägypten (Mt 2, 13–15, A), die Darstellung Jesu im Tempel (Lk 2, 22–40, B) und der zwölfjährige Jesus im Tempel (Lk 2, 41–52, C).
Aus: Magnificat. Das Stundenbuch. Dezember 2024