Kölner Domkapitular Bosbach erklärt die Logik der Liebe Gottes

"Gleichnis von der Liebe des Vaters"

In seiner Predigt am Laetare-Sonntag hat Domkapitular Markus Bosbach das Gleichnis des verlorenen Sohnes in den Blick genommen. Er erklärt, warum er es anders nennen würde und was eigentlich im Zentrum des Gleichnisses steht.

Domkapitular Msgr. Markus Bosbach / © Beatrice Tomasetti (DR)
Domkapitular Msgr. Markus Bosbach / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Das Gleichnis aus dem Evangelium wird unter verschiedenen Namen geführt, erklärt Domkapitular Markus Bosbach zu Beginn seiner Predigt am Laetare-Sonntag. Aber weder die Bezeichnung "Gleichnis vom verlorenen Sohn" noch die Kennzeichnung als "Gleichnis vom barmherzigen Vater" treffe wirklich zu. Stattdessen plädiert Bosbach für "Gleichnis von der Liebe des Vaters," schließlich gehe es doch um die Liebe des Vaters, die dieser beiden Söhnen gegenüber zeigt.

Ein Sünder bekommt Zuwendung

Im Gleichnis im Evangelium zieht ein Sohn mit seinem Erbteil in ein fremdes Land und verjubelt dort seinen Besitz. Als es ihm dort schlecht geht und er seinen Fehler einsieht, entschließt er sich zur demütigen Umkehr zum Vater. Der aber feiert die Wiederkehr seines Sohnes mit einem großen Fest.

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Domkapitular Bosbach im Kapitelsamt am vierten Fastensonntag

"Jesus war überzeugt, dass der Sünder, damit er umkehren und sich ändern könne, der Zuwendung bedarf," erklärt Domkapitular Bosbach die Entscheidung Jesu, das Gleichnis den Pharisäern zu erzählen.

Im Gleichnis mache sich auch der ältere Sohn durch sein Verhalten "seinerseits zum Sünder, weil er dem Jüngeren die Liebe des Vaters neidet, obwohl sie ihm nicht entzogen wird und nie entzogen war," stellt Msgr. Markus Bosbach fest. "Wenn Jesus von der zuvorkommenden Liebe Gottes den Verlorenen gegenüber kündet, sagt er also auch, dass alle dieser Liebe bedürfen. Die, die sich als Sünder bekennen und die, die sie für anständig halten." 

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Kapitelsamt am vierten Fastensonntag – Laetare

Das bedeutet, dass man beide Male verloren gehen könne: "als Sünder und als Anständiger. Nicht verloren gehen, hat damit zu tun, wie sehr einer der Liebe Gottes traut," bekräftigt Domkapitular Bosbach zum Schluss seiner Predigt.

Gottesdienst am Laetare-Sonntag

DOMRADIO.DE übertrug am vierten Fastensonntag "Laetare" das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom mit Domkapitular Markus Bosbach. Das Vokalensemble Kölner Dom sang unter der Leitung von Alexander Niehues die "Mass for four voices" (Kyrie, Sanctus, Agnus Dei) von William Byrd. 

Niehues ist designierter Kölner Domkapellmeister, der am 1. September 2025 sein Amt antreten will. Der derzeitige langjährige Domkapellmeister Eberhard Metternich geht dann nach 38 Jahren in den Ruhestand. An der Orgel war am Laetare-Sonntag Matthias Wand.

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