Außerdem ermächtigte das Provinzkapitel die Leitung des Ordens, über die Zukunft der Standorte in Frankfurt am Main, Ingolstadt, Münster sowie Zell am Harmersbach in Baden-Württemberg zu entscheiden, wie der Orden am Dienstag in München mitteilte. Über die vier Standorte sei noch keine abschließende Entscheidung gefallen, sagte der neue Provinzial Bruder Helmut Rakowski. Man wolle Gespräche mit allen Beteiligten führen.
Rakowski verwies darauf, dass die Kapuziner keinen direkten Anteil an der Kirchensteuer erhielten. Sie finanzierten sich ausschließlich durch Spenden und Einnahmen aus den Tätigkeiten der Brüder. "Immer mehr Brüder können aufgrund ihres Alters keine bezahlte Tätigkeit verrichten.
Außerdem reicht unser Nachwuchs nicht aus, um unsere zahlreichen Aufgaben in den Niederlassungen auch in Zukunft in gleicher Intensität weiterführen."
Neuaufbrüche wagen
Der Orden werde verstärkt für sein Lebensmodell werben und dafür die Berufungspastoral intensivieren, heißt es weiter. Auch habe das Kapitel entschieden, Neuaufbrüche zu wagen. Die Leitung des Ordens werde in den nächsten drei Jahren prüfen, ob und wo Brüder an neuen Orten in Deutschland und den Niederlanden ein Aufgaben- und Lebensfeld fänden.
"In den kommenden Jahren stehen schwierige Entscheidungen an", sagte der neu gewählte Provinzial. "Aber mit leichterem Gepäck sehen wir für uns eine Zukunft und werden nach dem Vorbild unseres Ordensgründers Franz von Assisi das franziskanische Charisma weiterhin authentisch leben und verkünden."
In der Deutschen Kapuzinerprovinz leben nach Angaben des Ordens rund 140 Kapuziner in Niederlassungen in Deutschland und den Niederlanden.