Kardinäle werten Beratungen mit Papst positiv

"Das war sehr schön"

Die Reaktionen von Teilnehmern auf den ersten Teil der Kardinalsberatungen zum Umbau der weltkirchlichen Zentralverwaltung sind bislang positiv. Der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich lobte die gute Atmosphäre des Treffens.

Kardinalsversammlung mit Papst Franziskus am 29. August 2022 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Kardinalsversammlung mit Papst Franziskus am 29. August 2022 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Er sagte auf Nachfrage, man habe in kleinen Gruppen über die Kurienreform "Praedicate Evangelium" diskutiert. "Das war sehr schön" und die Reaktionen in seiner Gruppe sehr positiv, so Hollerich.

Ähnlich äußerten sich der deutsche Kardinal Walter Kasper und der Leiter des Synodensekretariates, Kardinal Mario Grech. Der honduranische Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga sprach von einer "harmonischen und friedlichen" Atmosphäre.

Papst Franziskus begrüßt Jean-Claude Hollerich (l), neben ihnen steht Kardinal Mario Grech, Generalsekretär der Bischofssynode / © Vatican Media/Romano Siciliani/ (KNA)
Papst Franziskus begrüßt Jean-Claude Hollerich (l), neben ihnen steht Kardinal Mario Grech, Generalsekretär der Bischofssynode / © Vatican Media/Romano Siciliani/ ( KNA )

Von Montag bis Dienstagabend tagen die aus aller Welt angereisten Kardinäle nicht-öffentlich in der vatikanischen Audienzhalle. Offizielles Thema ist die Anfang Juni in Kraft getretene Kurienreform von Papst Franziskus. Ob weitere Themen beraten werden, ist unklar.

Debatten der Kardinäle

Nach Vatikanangaben nehmen etwa 200 Kirchenführer an der Versammlung teil. Neben Diskussionen in Sprachgruppen soll es auch Debatten im Plenum geben. Anders als frühere Treffen bezeichnet der Vatikan die Veranstaltung nicht als "Konsistorium", sondern lediglich als "Versammlung der Kardinäle".

Konsistoriums mit Papst Franziskus am 27. August 2022 im Petersdom im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Konsistoriums mit Papst Franziskus am 27. August 2022 im Petersdom im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Vergleichbare beratende Versammlungen der Kardinäle der katholischen Weltkirche hat es im Pontifikat von Franziskus bislang nur zweimal gegeben. 2014 stand die Debatte um den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen im Mittelpunkt.

Im Jahr darauf ging es unter anderem um die Vatikan-Finanzen und um das damals noch junge Projekt einer Kurienreform. Seit sieben Jahren hat Franziskus das Kardinalskollegium nicht mehr zu Beratungen nach Rom berufen.

Kardinalsrat und Kurienreform

Wann die neue Konstitution mit dem Titel "Preadicate evangelium" (Verkündet das Evangelium) veröffentlicht wird, ist noch unklar. Das Dokument soll die aktuelle Kurienverfassung von 1988 ablösen.
Nach jahrelangen Beratungen hatten Papst Franziskus und die Mitglieder seines Kardinalsrates im April 2019 ihren Textentwurf fertig gestellt. Der Vatikan schickte ihn an alle nationalen Bischofskonferenzen, die Chefs der Kurienbehörden, die Ordensoberen sowie ausgesuchte weitere kirchliche Einrichtungen mit der Bitte um Stellungnahme. (KNA/Herder Korrespondenz/DR)

Hände von Kardinälen / © Katharina Ebel (KNA)
Hände von Kardinälen / © Katharina Ebel ( KNA )
Quelle:
KNA