Kardinal Angelo Amato, früherer Präfekt der Römischen Selig- und Heiligsprechungskongregation (2008-2018), ist tot. Der aus Süditalien stammende Ordensmann der Salesianer Don Boscos starb an Silvester (Dienstag) mit 86 Jahren, wie Vatikan-Medien (Mittwoch) berichten.
Amato wurde am 8. Juni 1938 in eine Schiffsbauerfamilie in Molfetta (Provinz Bari) geboren, schlug zunächst die Kapitänslaufbahn ein, bevor er sich zum Eintritt in den Salesianerorden entschied. 1956 legte er seine erste Ordensprofess ab, 1967 wurde er zum Priester geweiht.
Stationen in Thessaloniki und Washington
An der Päpstlichen Universität Gregoriana promovierte er 1974 zum Doktor der Theologie und wurde als Dozent für dieses Fach berufen. Zudem war er Stipendiat des Patriarchats von Konstantinopel in Thessaloniki. Zurück in Rom, lehrte er Christologie an der Theologischen Fakultät der Päpstlichen Salesianer-Universität, deren Dekan er von 1981 bis 1987 und von 1994 bis 1999 war. Von 1997 bis 2000 war er auch Vizerektor dieser Universität.
Nach einem Studienaufenthalt in Washington wurde er zum Berater der Kongregation für die Glaubenslehre, der Päpstlichen Räte zur Förderung der Einheit der Christen und des interreligiösen Dialogs sowie zum Mitglied der Päpstlichen Internationalen Marianischen Akademie ernannt. 1999 folgte seine Ernennung zum Sekretär der neu strukturierten Päpstlichen Akademie für Theologie und zum Herausgeber der neu gegründeten theologischen Zeitschrift "Path".
Johannes Paul II. berief ihn im Dezember 2002 als Sekretär an die Glaubenskongregation und weihte ihn im Januar 2003 zum Bischof. Den Kardinalspurpur erhielt Amato 2010 von Benedikt XVI. Papst Franziskus bestätigte Amato 2013 für eine zweite Amtszeit. Kurz vor seinem 80. Geburtstag 2018 legte der Kurienkardinal dieses Amt nieder.
Würdigung durch den Papst
Papst Franziskus hat Amato als treuen Diener Gottes und der Kirche gewürdigt. Er habe sich viele Jahre lang mit menschlichem Feingefühl und Großzügigkeit für das Evangelium und die Kirche eingesetzt, so der Papst in seinem am Mittwoch veröffentlichten Beileidstelegramm.
Insbesondere hob er die theologische Kompetenz hervor, mit der der Ordensmann der Salesianer Don Boscos in der römischen Glaubensbehörde und im Dikasterium für die Selig- und Heiligsprechungen (2008 bis 2018) gewirkt habe. "Ich vertraue darauf, dass er, begleitet von Maria, der Helferin der Christen, und den Heiligen und Seligen, die er zur Herrlichkeit der Altäre geführt hat, zum ewigen Mahl im Himmel willkommen geheißen wird", so Franziskus in dem Beileidsschreiben an den Übergangsleiter des Salesianerordens, Stefano Martoglio.
Das Requiem für Amato findet am Donnerstag um 14.00 Uhr im Petersdom statt, wie der Vatikan mitteilte. Am Ende der Messe wird Papst Franziskus die Abschiedsgebete sprechen und den Sarg segnen.