Kardinal fordert Honduras nach Gewaltwelle zu Versöhnung auf

"Honduras muss sich ändern"

Angesichts der jüngsten Gewaltwelle in Honduras hat Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga seine Landsleute zu einem gesellschaftlichen Kurswechsel aufgerufen. Das Land befindet sich derzeit in einer Gewaltspirale.

Krise in Honduras / © Elmer Martinez (dpa)
Krise in Honduras / © Elmer Martinez ( dpa )

"So kann es nicht weitergehen, Honduras muss sich ändern. Honduras muss sich versöhnen", sagte der Erzbischof von Tegucigalpa laut Portal "Proceso" (Sonntag Ortszeit).

Oscar Rodriguez Maradiaga / © Paul Haring/CNS photo (KNA)
Oscar Rodriguez Maradiaga / © Paul Haring/CNS photo ( KNA )

Demnach gab es allein im laufenden Monat sechs Massaker. Täglich würden in dem mittelamerikanischen Land etwa zehn Menschen getötet.

Schießerei in Hauptstadt mit vier Toten

Besondere Aufmerksamkeit fand eine Schießerei in der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa vergangene Woche mit vier Toten. Unter den Opfern befand sich auch Said Lobo Bonilla, Sohn von Ex-Präsident Porfirio Lobo Sosa (2010-2014).

Eines der ärmsten Länder Lateinamerikas

Das mittelamerikanische Land ist eines der ärmsten Länder Lateinamerikas und Ausgangspunkt von Migration in Richtung USA und Mexiko. Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass die organisierte Kriminalität und der Drogenhandel das Land fest im Griff hätten. In den vergangenen Jahren sorgten zudem Naturkatastrophen für die Zerstörung der Ernte.

Kirche Lateinamerikas in Zahlen

Lateinamerika heißt auch der "katholische Kontinent". Mehr als 537 Millionen und damit über 40 Prozent aller getauften Katholiken leben in dieser Weltregion, die maßgeblich durch vier Jahrhunderte spanischer und portugiesischer Kolonialgeschichte geprägt ist. Rund 86 Prozent der Menschen in Lateinamerika sind laut statistischen Angaben des Vatikan katholisch.

 (DR)
Quelle:
KNA