Und zwar "auf dem Weg einer menschenwürdigen Ausgestaltung der letzten irdischen Lebensphase", schreibt Kasper in einem vorab veröffentlichten Beitrag für die in Würzburg erscheinende Wochenzeitung "Die Tagespost". Er widersprach damit dem Hannoveraner Landesbischof Ralf Meister. Dieser hatte sich auf das von Gott gegebene Selbstbestimmungsrecht des Menschen berufen und damit für ein Recht auf Selbsttötung plädiert. Kasper wiederum tritt dafür ein, dass die Kirche besser die palliative Therapie, die Hospizarbeit, die karitativen und diakonischen Beratungsdienste sowie die Telefonseelsorge ausbauen und intensivieren solle. Die Pfarreien könnten zudem soziale Kontakte organisieren und durch Besuchsdienste alleinstehenden, alten, kranken und psychisch belasteten Menschen aus ihrer Isolation heraushelfen. Dies ist nach den Worten des Kardinals das Gegenteil der vorgeschlagenen staatlichen Suizid-Beratung. Eine solche würde den Suizid zu einer normalen gesellschaftlichen Option machen, was wie "wie ein Brandbeschleuniger" wirken könne. Zugleich lehnte der Kirchenmann die Forderung ab, der Arzt müsse Suizidhelfer sein. Dies wäre die strikte Verkehrung des ärztlichen Berufsethos, Helfer und Heiler des Lebens zu sein, wie Kasper schreibt. Die Kirchen hätten aber, räumt Kasper ein, sehr wohl Anlass, intensiv nachzudenken über ihre seelsorgliche Betreuung der alten, schwerkranken und sterbenden Menschen. (kna)
Kardinal Kasper: Aufgabe der Kirche ist nicht Suizidhilfe
"Menschenwürdigen Ausgestaltung der letzten irdischen Lebensphase"
Der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper sieht den Suizid als eine Herausforderung für die Kirche. Deren Aufgabe könne aber nicht Sterbehilfe im Sinn der Suizidhilfe sein, sondern nur Sterbebegleitung.
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