Kardinal Koch betont den Wert der Hoffnung auf Auferstehung

Ewig statt zu Tode leben

Der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch hat davor gewarnt, den Glauben an die Auferstehung zu vernachlässigen. In der Suche nach dem Himmel auf Erden sieht er die "große Gefahr" einer ständigen Sucht nach Vergnügen, Arbeit und Liebe.

Fresko von Guido Reni mit dem Titel Ruhm des auferstandenen Jesus im Dom von Ravenna / © Vivida Photo PC (shutterstock)
Fresko von Guido Reni mit dem Titel Ruhm des auferstandenen Jesus im Dom von Ravenna / © Vivida Photo PC ( shutterstock )

Es bestehe die Gefahr, "dass wir uns mit dem Diesseits allein vertrösten", sagte der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen laut Bistum am Sonntag in Eichstätt.

Vergnügen, Arbeit und Liebe als Himmel auf Erden

"Denn wenn uns kein Ausblick auf das ewige Leben gegeben und der Himmel uns deshalb verschlossen ist, sind wir versucht und bestrebt, den Himmel gleichsam auf Erden zu suchen und zu finden."

Kurt Koch / © Francesco Pistilli (KNA)
Kurt Koch / © Francesco Pistilli ( KNA )

Diese Suche finde vor allem im Vergnügen, in der Arbeit und der Liebe statt. "Von daher droht die große Gefahr, dass sich die Menschen zu Tode amüsieren, zu Tode arbeiten und sogar zu Tode lieben, wie prominente Fachexperten des modernen Lebens diagnostizieren."

Demgegenüber erweise sich der Ausblick auf die Zukunft des ewigen Lebens als eine befreiende Hoffnung, die sich bereits im jetzigen Leben auswirke.

Hoffnung auf Ewigkeit kann Leben in Gegenwart tragen

Wer in dieser Hoffnung lebe und damit eine große Zukunft vor sich habe, der könne getrost in der Gegenwart leben und in gelassener Geduld seiner Sendung nachgehen.

Der Kardinal äußerte sich bei der Willibaldswoche, der diözesanen Festwoche des Bistums Eichstätt zu Ehren des Diözesanpatrons Willibald.

Der heiliggesprochene Missionar aus Südengland wirkte ab 740 im Gebiet der heutigen Diözese Eichstätt und starb wohl am 7. Juli 787.

Eichstätter Diözesanpatron steht für die Hoffnung der Christen

Über Willibald sagte Koch: "Weil er von der Hoffnung auf das ewige Leben bei Gott bewegt gewesen ist, hat er weder Angst noch Scheu gehabt, diese Hoffnung mit seinem Leben zu bezeugen und die Frohe Botschaft des Evangeliums zu verkünden."

Christen könnten in einer befreienden Hoffnung leben. "Das entscheidende Kennzeichen des Christen besteht darin, dass ihm von Gott her Zukunft verheißen ist und dass ihm die Gegenwart deshalb lebbar wird, weil er die Zukunft als positive Realität erfährt."

Die Willibaldswoche war am Samstag eröffnet worden. Eichstätts Bischof Gregor Maria Hanke kündigte zum Start an, der derzeit wegen Sanierung geschlossene Eichstätter Dom solle bei der Willibaldswoche 2024 wiedereröffnet werden. Die aktuelle Feierwoche dauert noch bis 9. Juli.

Ostern

An Ostern feiern Christen ihr wichtigstes Fest: die Auferstehung Jesu am dritten Tag nach dem Tod am Kreuz. Die Botschaft von Kreuz und Auferstehung ist das Fundament ihres Glaubens. Kerngehalt ist, "dass am Ende das Leben über den Tod, die Wahrheit über die Lüge, die Gerechtigkeit über das Unrecht, die Liebe über den Hass und selbst über den Tod siegen wird", so der katholische Katechismus.

Seit dem Konzil von Nizäa im Jahre 325 wird das älteste Fest der Christenheit am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert.

Osterkerzen / © Harald Oppitz (KNA)
Osterkerzen / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA