Kardinal Lehmann erwartet von Klar Reue

Umkehr vonnöten

Erstmals hat sich Kardinal Karl Lehmann in der Diskussion um eine Begnadigung des früheren RAF-Terroristen Christian Klar zu Wort gemeldet. Für ihn sei die Frage ganz wichtig, "ob jemand seine Untaten bereut, dass er einen neuen Weg findet, dass er umkehrt", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Mittwochabend im SWR Fernsehen. Es gehe nicht an, einfach zu sagen, "schaut, da sind so und so viel Jahre abgelaufen".

 (DR)

Klar war an den Morden an Hanns-Martin Schleyer, Siegfried Buback und Jürgen Ponto beteiligt. Vor einigen Jahren hatte er beim damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau ein Gnadengesuch eingereicht. Dessen Nachfolger Horst Köhler hat noch nicht über eine Begnadigung entschieden. Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung vom Donnerstag will er sich damit noch Zeit lassen. Das geht aus einem Brief von Köhlers Staatssekretär Gert Haller an eine Frau hervor, die 1977 an Bord der entführten Lufthansa-Maschine "Landshut" war. "Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen und wird angesichts der vielen einzubeziehenden Gesichtspunkte sicherlich noch geraume Zeit erfordern", heißt es in dem Schreiben, aus dem "Bild" zitierte.