"Uns setzt das jahrhundertelange Erbe der nuklearen Abfälle zu, die wir immer noch strahlend den künftigen Generationen hinterlassen", schrieb er in einem am Mittwoch auf dem Portal www.kirchenzeitung.de (http://www.kirchenzeitung.de) veröffentlichten Beitrag. Dies scheine ihm das schwierigste, aber auch längste Übel bei der Anwendung der Nuklearkräfte zu sein.
Auch heute noch bauten viele Nationen neue Atomkraftwerke. Andere versuchten, ohne diese Quelle die Energieversorgung zu bewältigen, stritten sich aber auch über Schäden durch die "neuen Energien". Dabei sei klar: "Nur solidarisch kommen wir weiter", so Lehmann.
Er habe ein Erlebnis bei einem Besuch im Fessenheimer Atomkraftwerk in Erinnerung. Als er dort mit einer Gruppe der Theologischen Fakultät Freiburg zu Besuch gewesen sei, hätten in der Nachbarschaft französische Fachleute ihren Landsleuten beruhigend erklärt: "Und wenn etwas passiert, gibt es hier ja fast immer Westwind." Sie hätten nicht damit gerechnet, von den deutschen Besuchern verstanden zu werden, erläuterte der Kardinal. "Ich drehte mich um und sagte: Merci, nous avons compris. Danke, wir haben verstanden."