Kardinal Marx appelliert zu internationaler Zusammenarbeit

"Als Kirche müssen wir klar gegen Nationalismus sein"

Nach den Europawahlen hat der Münchner Kardinal Reinhard Marx die Dringlichkeit internationaler Zusammenarbeit betont. Die Herausforderungen der Migration, kriegerischer Konflikte und Klimaerwärmung könnten nicht anders gelöst werden.

Kardinal Reinhard Marx / © Robert Kiderle (KNA)
Kardinal Reinhard Marx / © Robert Kiderle ( KNA )

Das sagte Marx am Montagabend in München. "Um die Demokratie, die Freiheit und unsere Lebensgrundlagen zu bewahren, brauchen wir Projekte der Verständigung wie die Europäische Union." Und: "Als Kirche müssen wir deshalb klar gegen jeden Nationalismus sein."

Besorgnis wegen extrem rechter Parteien

Differenziert äußerte sich der Kardinal zum Wahlausgang. Besorgt mache ihn der Stimmenzuwachs extrem rechter, nationalistischer Parteien. Mehr als zwei Drittel der Wähler hätten aber für Verständigung votiert. Es mache Hoffnung, "dass die, die die EU abschaffen wollen und letztendlich gegen Pressefreiheit, Demokratie und Menschenwürde stehen, nach wie vor in der Minderheit sind".

Transparenz und Dialog seien nötig zum Schutz gegen Extremismus und zerstörerische Tendenzen. "Dafür müssen auch wir als Kirche eintreten." 

Reinhard Kardinal Marx

Der Westfale Reinhard Marx (* 21. September 1953) ist seit 2008 Erzbischof von München und Freising. Der damalige Papst Benedikt XVI. hatte Marx vom Bischofsstuhl in Trier nach Bayern befördert. Dass Papst Franziskus sein Rücktrittsgesuch als Ortsbischof nach nur vier Wochen in einem äußerst persönlichen Antwortschreiben nicht angenommen hat, zeigt die besondere Verbindung der beiden.

Reinhard Kardinal Marx
 / © Julia Steinbrecht (KNA)
Reinhard Kardinal Marx / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA